Medizinstudium

Bayern eröffnet nächste Bewerbungsrunde für ÖGD-Quote

Medizin studieren unabhängig von der Abinote – neben der Landarztquote ist das in Bayern auch über die ÖGD-Quote möglich. Bis zu ein Prozent der Studienplätze werden über die Quote vergeben. Jetzt startet das Bewerbungsverfahren fürs Wintersemester 2022/23.

Michaela SchneiderVon Michaela Schneider Veröffentlicht:
Seminar an einer medizinischen Fakultät (Archivbild): In Bayern soll ein Teil der Studienplätze via ÖGD-Quote vergeben werden.

Seminar an einer medizinischen Fakultät (Archivbild): In Bayern soll ein Teil der Studienplätze via ÖGD-Quote vergeben werden.

© Waltraud Grubitzsch /dpa-Zentralbild / picture alliance

München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) weiter stärken und zukunftsfit machen. Über die Hälfte der Ärzte im ÖGD ist aktuell älter als 50 Jahre. „Ein Baustein dabei ist die ÖGD-Quote, über die sich junge Menschen unabhängig von ihrer Abiturnote für einen Studienplatz in der Humanmedizin bewerben können“, so Holetschek in einer Mitteilung. Und genau für diese Quote läuft nun die nächste Bewerbungsrunde an.

Bereits zum Wintersemester 2021/22 konnten sich Interessierte auf einen Studienplatz über die Quote bewerben. Dabei wird bis zu einem Prozent der Humanmedizinplätze an den bayerischen Hochschulen für die ÖGD-Quote reserviert.

Ab Februar ist das Bewerberportal unter www.oegd-quote.bayern.de geöffnet.

Zweistufiges Bewerbungsverfahren

Die Bewerber verpflichten sich, nach Abschluss der Weiterbildung für mindestens zehn Jahre im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Bayern zu arbeiten. „Damit geben wir jungen Menschen auch ohne Berücksichtigung der Abiturnote die Möglichkeit, Medizin zu studieren. Für die Zulassung schauen wir allein auf die fachliche und persönliche Qualifikation“, sagte Holetschek.

Das Auswahlverfahren erfolgt dann in zwei Stufen. In der ersten Stufe spielen das Ergebnis eines fachspezifischen Studieneignungstests, das Vorliegen einer Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf, die Dauer der Berufstätigkeit in diesem Beruf und die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit eine Rolle, sind aber nicht zwingend erforderlich für eine Bewerbung.

In der zweiten Stufe findet ein strukturiertes und standardisiertes Auswahlgespräch statt, um die individuelle Eignung sowie Motivation für eine Tätigkeit im ÖGD zu klären. Zuständig für das Bewerbungs- und Auswahlverfahren, die Administration und das Monitoring ist das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Studienplätze auch über die Landarztquote

Neben der ÖGD-Quote können junge Menschen ihren Medizinstudienplatz auch über die Landarztquote erhalten, Bewerbungen sind über das Portal www.landarztquote.bayern.de/ möglich. Bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze hält der Freistaat für Bewerberinnen und Bewerber vor, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum haben.

Dafür verpflichten sich die jungen Menschen, später mindestens zehn Jahre lang als Hausarzt in einer Region zu arbeiten, die medizinisch unterversorgt ist.

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Kommentare
Harald Schneider 31.01.202216:31 Uhr

Welch ein Blödsinn. Wer weiß denn als Studienanfänger genau welche Subdisziplin er nach dem Studium ergreifen will? Hiermit werden nur weitere 1% der Studienplätze reserviert für die Menschen, die die Studienvoraussetzungen nicht erfüllen. Und das als willkürlicher staatlicher Eingriff. Warum nicht als nächstes eine Quote reservieren für die Chirurgen? Die leiden auch unter Nachwuchsmangel, oder Quoten für Männer, Frauen, Diverse, ectr.?

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