Motivation für Corona-Impfung

Berliner Amtsarzt: Statt Lotterie als Impf-Anreiz doch lieber Aufklärung

Corona-Impfungen im Gesundheitsamt, bei Ikea oder im Rathaus: In Berlin ist man kreativ, wenn es darum geht, die Impfquote zu erhöhen.

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Nicolai Savaskan, Leiter des Gesundheitsamtes Neukölln, vor dem Gesundheitsamt.

Eine Lotterie ist zwar denkbar, verfehlt aber das Kernproblem, dem wir uns im weiteren Verlauf der Impfkampagne ausgesetzt sehen, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes Neukölln, Nicolai Savaskan.

© Jörg Carstensen / picture alliance / dpa

Berlin. Damit sich mehr Menschen gegen SARS-CoV-2 impfen lassen, gibt es in der Hauptstadt neue kreative Aktionen und Forderungen, die Menschen auf andere Weise zu überzeugen. Seit einigen Tagen können sich Berlinerinnen und Berliner spontan ohne Termin in den Corona-Impfzentren Tegel, Messe und Erika-Heß-Eisstadion impfen lassen. Bei Ikea in Lichtenberg kann man nicht nur Möbel kaufen, sondern auch geimpft werden und in Neukölln gibt es Pop-up-Impfungen am Hermannplatz und im Rathaus.

„Jede Impfung ist eine gute Impfung, daher ist dieses Angebot eine gute Ergänzung, soweit und solange es angenommen wird“, so Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) zur „Ärzte Zeitung“. Darüber hinaus brauche es aber auch Angebote durch das Gesundheitsamt. So impfe das Gesundheitsamt Neukölln seit dem 26. Juli als erster und einziger Berliner Bezirk mit eigenem Impfstoff.

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Aktuell fehle es den Menschen nicht an Gelegenheiten zum Impfen, sondern an Überzeugung, meint Liecke: „Sie müssen überzeugt werden, dass die Impfung gut für sie und ihre Liebsten ist.“

Lotterie verfehlt das Kernproblem

In den USA können Impfwillige Lotterielose erhalten. Ist das auch ein Konzept für Deutschland? „Eine Lotterie ist zwar denkbar, verfehlt aber das Kernproblem, dem wir uns im weiteren Verlauf der Impfkampagne ausgesetzt sehen“, antwortet der Berliner Amtsarzt Nicolai Savaskan auf diese Frage.

Es gehe darum, Menschen vom Nutzen der Impfung zu überzeugen und gerade jenen in benachteiligten Lebenslagen Beratung und Aufklärung anzubieten – „das kann keine Lotterie ersetzen“, sagt Savaskan.

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In Berlin gilt weiterhin der Ansatz Anreize zu schaffen und nicht auf Zwang zu setzen. Eine Impfpflicht lehnt die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci ab: „Es ist gut, dass Berlin kreative Wege findet, seinen Bürgerinnen und Bürgern ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen. Vor dem Hintergrund der Delta-Variante und der angestrebten Herdenimmunität kommt es jetzt auf jede Person an, die sich impfen lässt und damit sich selbst und ihre Mitmenschen schützt.“ (mas)

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