Warnstreik
Beschäftigte der Helios-Kliniken fordern deutlich höhere Löhne
Die Beschäftigten der Helios-Kliniken dringen wegen der hohen Inflationsrate auf eine spürbare Lohnsteigerung.
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An der Kundgebung zum Auftakt des Warnstreiks bei den Helios-Kliniken in Schwerin nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi etwa 350 Beschäftigte teil.
© Jens Büttner/dpa
Schwerin. Beschäftigte der Helios-Kliniken in Schwerin haben am Freitag mit einer ganztägigen Arbeitsniederlegung ihrer Forderung nach einem kräftigen Lohnplus Nachdruck verliehen.
An einer Kundgebung zum Auftakt des Warnstreiks nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Morgen etwa 350 Krankenschwestern und Pfleger teil. Für den Nachmittag waren Protestaktionen auch in der Innenstadt geplant.
Den Angaben zufolge waren Notdienste und Betreuung der Patienten trotzdem gewährleistet. Planbare Eingriffe und Untersuchungen seien aber verschoben und die Betroffenen darüber rechtzeitig informiert worden, sagte ein Kliniksprecher.
Nächste Woche steht die vierte Verhandlungsrunde an
Die seit Monaten anhaltenden Tarifverhandlungen um die Entlohnung von bundesweit etwa 22.500 Helios-Mitarbeitern im nichtärztlichen Dienst geht am 26. April in die vierte Runde.
„Das bisherige Angebot der Konzernleitung ist noch sehr, sehr weit entfernt von dem, was die Kolleginnen und Kollegen angesichts der Preissteigerungen erwarten und auch benötigen. Die vorgelegte Stufenlösung ist nicht akzeptabel. Und die in Aussicht gestellte Inflationsprämie von 2.000 Euro ist doch schon verpufft“, begründete Gewerkschaftssekretär Daniel Taprogge den neuerlichen Warnstreik, dem am Donnerstag in Schwerin bereits eine kleinere Aktion vorausgegangen war.
Verdi fordert vom Helios-Konzern für die Mitarbeiter 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr. Auszubildende sollen 200 Euro mehr erhalten.
Verdi lehnt vorgelegtes Helios-Angebot ab
In der dritten Verhandlungsrunde am 5. April hatte die Helios-Leitung eine Entgelterhöhung in zwei Schritten vorgeschlagen. Demnach würden zum 1. September 2023 die Gehälter um zwei Prozent und zum 1. September 2024 um weitere drei Prozent aufgestockt. Zudem soll eine Inflationsprämie in Höhe von insgesamt 2.000 Euro gezahlt werden.
Nach Angaben der Gewerkschaft würde ein solcher Abschluss angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten „ein Minusgeschäft“ bedeuten. Die Konzern-Leitung warf Verdi vor, eine „Betonhaltung“ einzunehmen und nicht an ernsthaften Verhandlungen interessiert zu sein. (dpa)