Organisation
Case-Manager begleiten Patienten am Uniklinikum Leipzig
Nach erfolgreicher Pilotphase soll künftig jede Station einen Lotsen zur besseren Patientenbetreuung bekommen. Ärzte und Pflegekräfte sollen damit entlastet werden.
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Eva-Maria Balsen (rechts) ist Case-Managerin auf einer onkologischen Station des Universitätsklinikums Leipzig. Uniklinikum Leipzig
© Uniklinikum Leipzig
Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig sollen ab sofort Case-Manager Patienten bei der Organisation ihres Krankenhausaufenthaltes unterstützen. „Unser Ziel ist es, die ärztlichen und pflegerischen Kollegen zu entlasten und organisatorisch für einen zügigen und geordneten Ablauf zu sorgen", sagte Birgit Feindt, Leiterin des Patientenmanagements des Klinikums, am Montag in Leipzig.
Die Case-Manager sollen die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung und den Anschlussbehandlungen begleiten. Dabei kümmern sie sich um Unterlagen, erforderliche Diagnosetermine wie zum Beispiel Röntgen-, MRT- oder CT-Aufnahmen und zusätzliche Untersuchungen per Endoskop oder Ultraschall.
Wege im Klinikum müssten ebenso geplant werden wie Terminabfolgen, damit alle Untersuchungsergebnisse rechtzeitig vorliegen. Die Case-Manager seien deshalb bei der Visite mit dabei, um zu erfahren, wie es den Erkrankten gehe und was wann benötigt werde, so Fendt.
Besondere Herausforderung bei Notfällen
Bei akut als Notfall aufgenommenen oder aus einem anderen Krankenhaus verlegten Patienten sei der Arbeitsumfang besonders umfangreich. „Da geht es dann auch darum, Daten korrekt zu erfassen und zu sammeln und so beispielsweise für die Patienten belastende Doppeluntersuchungen zu vermeiden“, sagte Feindt.
„Bei der Entlassung wiederum geht es um die Planung und Abstimmung der nachstationären Versorgung mit Hausärzten oder weiterverhandelnden Fachärzten, aber auch mit Pflegediensten oder Rehabilitationszentren und -kliniken bis hin zur Beschaffung erforderlicher Hilfsmittel.“
Generell sollten Ärzte und Pflegekräfte mehr Zeit für die Behandlung und Versorgung der Kranken gewinnen. Jeder Station werde ein Case-Manager zugeordnet. Die Rückmeldungen nach der Pilotphase seien sehr gut gewesen. Deshalb werde das Konzept jetzt ausgeweitet.
Bis Ende des Jahres sollten diese Patientenlotsen auf allen Stationen der Departments für Operative und Innere Medizin eingesetzt werden. Dafür seien 14 zusätzliche Mitarbeiter innerhalb der vergangenen Monate eingearbeitet worden. In Kürze sollten die Kliniken im Department für Kopf- und Zahnmedizin folgen. (sve)