Baden-Württemberg
Corona-Impfhonorar: Lucha drängt auf Zuschlag
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha drängt darauf, durch Zuschläge das Honorar für die Corona-Schutzimpfung auf über 20 Euro anzuheben – und plädiert für eine Entbürokratisierung.
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Plädiert für eine Ergänzung der Corona-Impfverordnung, die ein höheres Impfhonorar ermöglicht: Manfred Lucha (Grüne), baden-württembergischer Gesundheitsminister.
© Sebastian Gollnow / dpa
Stuttgart. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) spricht sich für eine Erhöhung des Impfhonorars von Vertragsärzten aus. Bisher wird die Corona-Impfung mit 20 Euro vergütet.
Dies sei „dringend notwendig“ angesichts des organisatorischen Aufwands für die Impfung oder irregulärer Arbeitszeiten im Fall von Impfaktionen am Wochenende. Lucha drängt in einem Brief an den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf, die Corona-Impfverordnung um einen Zuschlag für besondere Aufwendungen zu ergänzen.
Lucha hatte sich hinter die Forderungen von Vertragsärzten gestellt, den Bestellrhythmus für Impfstoff in den Praxen von zwei auf eine Woche zu verkürzen. Am Freitag wurde ein Schreiben aus dem Bundesgesundheitsministerium bekannt, wonach noch im November diese Umstellung vollzogen werden soll.
KVBW begrüßt Luchas Vorstoß
Die Verkürzung des Intervalls sei „essenziell für den weiteren Erfolg der Impfkampagne“, schreibt Lucha. Weiterhin drängte der Landesminister auf eine Entbürokratisierung, beispielsweise bei der Dokumentation. Denn im Vergleich zu den Einwilligungsbögen etwa für die Influenza-Impfung seien die Formulare für die Coronavirus-Schutzimpfung „komplizierter und fordern mehr Angaben“.
Die KV Baden-Württemberg unterstützte am Freitag den Vorstoß von des Grünen-Landesministers. „Bürokratie gehört zu Beschleunigung des Impfens abgebaut. Nur durch Reden wird niemand geimpft“, heißt es in einer Mitteilung.
KV-Chef Dr. Norbert Metke und KV-Vizevorstand Dr. Johannes Fechner erklärten, dass der Bestellrhythmus für Corona-Impfstoffe nun wieder wochenweise erfolgt. „Erst jetzt hat sich der Bund auch unter dem massiven Druck des Landes Baden-Württemberg bewegt und wieder auf den ursprünglichen Bestellmodus umgestellt. Wir sind Minister Lucha dankbar, dass er uns hier unterstützt hat“, erklärt der KV-Vorstand. (fst)