Kommentar

Der Härtetest für Laumanns Klinikplan kommt noch

Schön, wenn sich die Beteiligten beim neuen NRW-Krankenhausplan einig sind. Das wird sich ändern, wenn es an die Umsetzung geht.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Der Entwurf des neuen Krankenhausplans für Nordrhein-Westfalen klingt vielversprechend. Die auf Leistungsbereiche und Leistungsgruppen statt auf die Bettenzahl abzielende Planung soll dem tatsächlichen Bedarf Rechnung tragen und für eine hochwertige Versorgungsqualität sorgen.

Die Patienten sollen auf dem Weg zum Krankenhaus keine allzu weiten Strecken zurücklegen müssen und sich gleichzeitig darauf verlassen können, dass sie dort genau die Expertise finden, die sie benötigen.

Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber jeder weiß, dass die Realität anders aussieht – Stichwort Über-, Unter- und Fehlversorgung. Bei der Vorstellung des neuen Konzepts konnte sich Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) deshalb über die Unterstützung der Krankenhausgesellschaft, der Ärztekammern und der Krankenkassen freuen.

Lesen sie auch

Die Frage ist, wie lange die Einigkeit andauert. Richtig spannend wird es erst, wenn es um die Umsetzung der neuen Spielregeln geht. Ab dem kommenden Jahr müssen Krankenhäuser und Krankenkassen in den Regionen auf Basis der neuen Vorgaben Planungskonzepte aushandeln. Für Kliniken kann es schmerzhaft werden, wenn sie die qualitativen Mindestvoraussetzungen für bestimmte Leistungsbereiche nicht erfüllen und Abteilungen schließen müssen.

Kooperationen mit anderen Häusern oder mit niedergelassenen Ärzten können ein Ausweg sein. Das wird aber nicht für alle ein sinnvoller und gangbarer Weg sein. Wenn Klinikschließungen notwendig werden, sind der öffentliche Aufschrei und der Druck der Lokalpolitiker unvermeidbar.

Dann wird sich zeigen, ob die Beteiligten den Mut haben, die regionalen Konzepte ausschließlich am Bedarf und der Versorgungsqualität auszurichten. Nur dann hält der Krankenhausplan das, was er verspricht.

Lesen Sie auch den Bericht: Klinikplan – Qualität soll die Messlatte sein.

Schreiben Sie der Autorin: gp@springer.com

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Vernetzte Versorgung

Ambulant-stationäres Projekt veröffentlicht Halbzeitbilanz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung