Baden-Württemberg

Fusion der Unikliniken Mannheim und Heidelberg kommt nicht voran

Die Universitätsmedizin Mannheim schreibt rote Zahlen. Pläne für eine Fusion mit Heidelberg stocken.

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Die Uniklinik Mannheim steckt tief in den roten Zahlen. Eine Fusion mit der Uniklinik Heidelberg könnte die Situation eventuell verbessern.

Die Uniklinik Mannheim steckt tief in den roten Zahlen. Eine Fusion mit der Uniklinik Heidelberg könnte die Situation eventuell verbessern.

© Ronald Wittek/picture alliance

Stuttgart. Die Fusion der Unikliniken Heidelberg und Mannheim bleibt eine Hängepartie. Die Landesregierung prüfe „ergebnisoffen, wie der Medizinstandort Mannheim zukunftsfähig aufgestellt werden kann“, heißt es in der Antwort des Wissenschaftsministeriums auf eine Anfrage der SPD im Landtag.

Im Oktober 2020 hatten regionale Akteure ein „Zukunftskonzept“ vorgelegt, in dem eine Forschungsallianz aus universitären und anderen Einrichtungen und eine Fusion der Unikliniken Heidelberg und Mannheim vorgeschlagen wurde. Die Zeit drängt, weil das jährliche Defizit der Universitätsmedizin Mannheim (UUM) auf 40 bis 45 Millionen Euro taxiert wird.

Zur Erinnerung:Das Uniklinikum mit 1350 Betten ist – zusammen mit dem privatisierten Uniklinik Marburg-Gießen – das einzige, das nicht von einem Bundesland betrieben wird, sondern von der Stadt Mannheim.

Insgesamt vier Ministerien involviert

Das Sozialministerium schiebt die Entscheidungslast in der Fusionsfrage auf die Stadt Mannheim. Die Kommune müsse das künftige Medizinkonzept „unter Reduzierung der derzeitigen Überkapazitäten“ ausarbeiten und eine „relevante finanzielle Beteiligung“ an den noch offenen Kosten der Fusion leisten.

Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) findet die Frage: „Wie viel seid Ihr denn bereit zu zahlen“ nach eigenen Worten „sehr schwierig“: „Zuerst müssen wir klären, was bedeutet ein fusioniertes Klinikum für den Standort Mannheim“, sagte Kurz im Januar der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Nicht erleichtert wird die Positionsfindung der Regierung offenbar dadurch, dass neben dem Staatsministerium drei weitere Ministerien involviert sind (Finanzen, Wissenschaft, Gesundheit). Kurz machte deutlich, dass Mannheim, wenn eine strukturelle Entscheidung vertagt wird, zumindest „schnell eine finanzielle Hilfe“ benötigt.

Doch das Land hat rund 18 Monate nach Vorlage des Fusionskonzepts „umfangreiche Prüfbedarfe“ angemeldet – hier geht es auch um die Sanierungskosten für den in die Jahre gekommenen Gebäudebestand der UUM. Die Kosten für einen „Neue Mitte“ genannten Ersatzbau waren im vergangenen Jahr von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) auf mindestens 800 Millionen Euro geschätzt worden. (fst)

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