Teilneubau

Information,Transparenz, Verlässlichkeit: Wie Sana den "Campus 2030" in Lübeck plant

Bis zu 300 Millionen Euro sollen auf dem Gelände der Sana Kliniken Lübeck investiert werden. Die Pläne für das "Krankenhaus der Lübecker" berühren auch den ambulanten Bereich.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Geschäftsführer Dr. Christian Frank (links) und der Ärztliche Direktor Dr. Felix Renken am Sana Klinikum Lübeck wollen sich enger mit den niedergelassenen Ärzten abstimmen

Geschäftsführer Dr. Christian Frank (links) und der Ärztliche Direktor Dr. Felix Renken am Sana Klinikum Lübeck wollen sich enger mit den niedergelassenen Ärzten abstimmen

© Dirk Schnack

Lübeck. Die Sana Kliniken Lübeck planen unter dem Titel „Campus 2030“ einen Teilneubau, der zwischen 260 und 300 Millionen Euro kosten und mit rund 400 Betten geplant wird. Sana arbeitet außerdem an einer intensiveren Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten der Region und weiteren Akteuren im Gesundheitsbereich.

Von einem „Zukunftskonzept ohne Konkurrenzdenken“ spricht der Ärztliche Direktor Dr. Felix Renken, eine „große Offenheit für Kooperation“ nimmt Klinik-Geschäftsführer Dr. Christian Frank in den Praxen wahr. Im Gespräch mit der Ärzte Zeitung betonen die Verantwortlichen der Sana Kliniken Lübeck ihre Bereitschaft, künftig enger mit den niedergelassenen Ärzten in der Hansestadt und in der Umgebung zusammenzuarbeiten.

2026 könnte Baustart sein

Das Miteinander mit den niedergelassenen Ärzten, der Teilneubau sowie mehr Nachhaltigkeit sind zentrale Säulen ihres Zukunftskonzeptes. Für alle drei Punkte kündigen sie frühe Informationen, Transparenz und Verlässlichkeit an. Um einen verbindlichen Termin für die Inbetriebnahme des Neubaus nennen zu können, steht allerdings noch die finale Investitionszusage des Landes aus. Frank erwartet diese Zusage für 2023/2024, sodass 2026 mit einem Neubau direkt neben dem aktuellen Hauptgebäude begonnen werden könnte.

Begründet werden die Pläne u.a. mit veränderten Anforderungen etwa an die Notfallstrukturen, nicht mehr zeitgemäßen Abläufen sowie einem sanierungsbedürftigen Altbau. Renken und Frank geben außerdem zu bedenken, dass Arbeitsplätze attraktiv sein müssen, um auch künftig qualifizierte Arbeitnehmer für medizinische Berufe gewinnen zu können. Auf dem Campus 2030 sollen weitere vor- und nachgelagerte Leistungen Platz finden, zum Beispiel ein Facharztzentrum, eine Tagesklinik, ambulante und stationäre Pflegeangebote.

Austausch mit den Praxen wird intensiviert

Welche Auswirkungen das für die Zusammenarbeit mit den Praxen haben könnte, wollen die regionalen Sana-Verantwortlichen u.a. mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten der Region kommunizieren. Im Austausch wollen sie außerdem erfahren, wie die Kooperation darüber hinaus verbessert und verstetigt werden könnte. „Dieser Austausch ist nicht wirklich neu, es hat ihn zum Beispiel zwischen operierenden Kollegen ohnehin gegeben“, so Renken, der auch Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie ist.

Frank nennt ein erstes Ergebnis: Einweisende Ärzte bekommen bei Sana eine direkte Durchwahl zum jeweils diensthabenden Kollegen in der jeweiligen Klinik, um über ihn noch schneller Rückmeldung über einen eingewiesenen Patienten zu bekommen. Von weiteren Treffen erhoffen sich Renken und Frank mehr Ansätze zu einer engeren Zusammenarbeit. Renken kann sich zum Beispiel vorstellen, dass Klinik und Praxen eine rotierende Weiterbildung ohne Lücken für verschiedene Fächer absprechen, damit die Region attraktiv für junge Ärztinnen und Ärzte bleibt.

Außer mit den Praxen ist das Haus im Austausch mit dem benachbarten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Das Verhältnis mit dem Maximalversorger war über Jahre angespannt. „Das ist vorbei. Beiden ist bewusst, dass die Ressourcen knapp sind und wir eine gute Versorgung für die Region nur miteinander gestalten können “, sagt Frank. Renken war selbst noch bis Ende 2020 am UKSH in Lübeck.

Stadt bleibt Mitgesellschafter

Trotz des UKSH in der Nachbarschaft wollen die Sana Kliniken an die Tradition als „Krankenhaus der Lübecker“ anknüpfen und als Schwerpunktversorger für die Region „nahbar und schnell erreichbar“ bleiben. Derzeit versorgt das 1887 gegründete Haus jährlich über 17.000 Menschen stationär und 31.000 Menschen ambulant. Rund zwei Drittel von ihnen kommen aus der Hansestadt oder der direkten Umgebung. Mit 831 Mitarbeitenden wurden 2021 insgesamt 106 Millionen Euro umgesetzt. Für die Bezeichnung „Krankenhaus der Lübecker“ spricht, dass der Minderheitsanteil von fünf Prozent der Stadt Lübeck an der Krankenhausgesellschaft unverändert bleibt. Das garantiert beiden Seiten einen regelmäßigen Austausch in verschiedenen Gremien, der nach Wahrnehmung Franks für Stadt und Krankenhaus von Vorteil ist.

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