Baden-Württemberg

Klinikqualität – Harte Schnitte gibt es nicht

Mangelnde Qualität, die das IQTiG feststellt, wirkt sich nicht akut auf die Krankenhausplanung aus.

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STUTTGART. Unzureichende Qualität in Krankenhausabteilungen hat in Baden-Württemberg bisher keine Auswirkungen auf die Krankenhausplanung. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) hat planungsrelevante Qualitätsindikatoren in den Bereichen gynäkologische Operationen, Geburtshilfe und Mammachirurgie für bundesweit 1084 Klinikstandorte ausgewertet.

In Baden-Württemberg sind im Berichtsjahr 2017 18 Standorte statistisch auffällig gewesen, in sieben Kliniken wurde die Qualität für einzelne Indikatoren als „unzureichend“ beurteilt, heißt es in der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD. Zwei Fachabteilungen, von denen eine bei zwei Indikatoren auffällig war, sei inzwischen geschlossen worden, drei weitere Kliniken haben angegeben, den Mangel abgestellt zu haben. Ein Krankenhaus hat in einer Erklärung ein Qualitätsproblem eingeräumt, ein weiteres habe sich bislang nicht geäußert.

Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern unter anderem aus Kassen, Ärztekammer, Pflegerat sowie der Geschäftsstelle für Qualitätssicherung im Krankenhaus (GeQiK) kam „einvernehmlich“ zu dem Schluss, die Bewertungen des IQTiG gäben keinen Anlass, „unmittelbar krankenhausplanerisch (...) tätig zu werden“, heißt es. Das Sozialministerium wolle zunächst den Umgang mit weiteren vom IQTiG entwickelten Qualitätsindikatoren „auf Praxistauglichkeit und Planungsrelevanz“ untersuchen.

Allerdings müsse schon im geltenden Landeskrankenhausgesetz die Qualität und Sicherheit der Versorgung beachtet werden. Von daher müssten Entscheidungen beim Umgang mit diesen Qualitätsindikatoren „angemessen“ sein. Die bisherige Form der Veröffentlichung standortbezogener Ergebnisse sei „nicht geeignet, die Bevölkerung aussagekräftig über die Qualität in Krankenhäusern zu informieren“, betont die Landesregierung. (fst)

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