„Vorbild für andere Länder“

Krankenhäuser loben Berliner Doppelhaushalt

Das Abgeordnetenhaus in Berlin hat hohe Investitionen in die Krankenhäuser beschlossen. Ausgerechnet das arme Berlin könnte zu einem Investitionsbeispiel für andere Länder werden, meint die Krankenhausgesellschaft.

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:
Mehr Geld als ursprünglich vorgesehen stellt das Land Berlin für die Krankenhäuser bereit.

Mehr Geld als ursprünglich vorgesehen stellt das Land Berlin für die Krankenhäuser bereit.

© Oliver Berg/dpa

Berlin. Das Abgeordnetenhaus in Berlin hat den Doppelhaushalt 2022/2023 verabschiedet. Der sieht nun Investitionen in die Krankenhäuser von 169 Millionen Euro im Jahr 2022 sowie von 162 Millionen Euro im kommenden Jahr vor.

Hinzu kommen Darlehensprogramme in Höhe von 94 beziehungsweise 140 Millionen Euro 2022 und 140 Mio. Euro für 2023. Sie sollen den Krankenhäusern die Aufnahme von Krediten erleichtern. Außerdem will das Land in den beiden Jahren insgesamt elf Millionen Euro für ein Green-Hospital-Programm locker machen, das Kliniken bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien zur Einsparung von Ressourcen sowie Maßnahmen zum ökologischen Bauen unterstützen soll. Weitere 20 Millionen Euro für 2024/2025 sind vorgesehen.

„Ein mutiges Signal“

„Dieser Haushalt ist ein ermutigendes Signal für Berlins Krankenhäuser, denn er nähert sich einen Schritt weit dem Bedarf, den die Krankenhäuser angezeigt haben.“, lobt die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG). Zwar bleiben die Investitionspauschalen immer noch hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück.

Die BKG erkennt jedoch an, dass die Abgeordneten zur Deckung der Finanzierungslücke von gut 400 Millionen Euro Kredite in Höhe von insgesamt 235 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt haben.

„Wenn es hier gelingt, die Ausgabekriterien für die Kliniken attraktiv zu gestalten (nicht grundbuchfähige Kreditvergabe sowie Zins und Tilgung durch das Land selbst), könnte Berlin insgesamt sogar zum guten Investitionsbeispiel für andere Bundesländer werden“, wird BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner in einer Mitteilung zitiert.

Geld für Gesundheitszentren

Im ambulanten Bereich wird die Landesregierung bereits bestehende multiprofessionelle Gesundheitszentren weiter fördern und neue Projekte unterstützen. Das Landesprogramm Integrierte Gesundheit erhält dafür in diesem Jahr 600.000 Euro und im kommenden Jahr 1,2 Millionen Euro.

Mit einem weiteren Förderprogramm soll die Schulgeldfreiheit in allen Ausbildungen im Gesundheitswesen umgesetzt werden. Insgesamt stehen dafür 2022 rund 3,5 Millionen und 2023 etwa vier Millionen Euro bereit.

Im Plan veranschlagt sind auch die Kosten für den Neubau des Deutschen Herzzentrums der Charité. Ein „Meilenstein“ in der Weiterentwicklung der Pflege soll die schrittweise Einführung der „Berliner Hausbesuche“ sein. Damit sollen Seniorinnen und Senioren erreicht werden, bevor sie auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.

Vorgesehen ist, dass das Angebot von derzeit zwei Bezirken auf insgesamt sechs ausgeweitet wird. Dafür stehen ab 2022 Zuwendungen in Höhe von 800.000 Euro zur Verfügung. (juk)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Miriam Vosloo bleibt an der Spitze

Hartmannbund Berlin unter bewährter Führung

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?