Rettungskonzept

Landkreis Leipzig will die Muldentalkliniken verkaufen

Im Mai hatte der Landkreis Leipzig den Kliniken mit Standorten in Wurzen und Grimma noch ein Darlehen über zehn Millionen Euro gewährt. Jetzt soll ein Käufer gesucht werden.

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Blick auf das Krankenhaus Grimma, Teil der Muldentalkliniken. Der Landkreis will die Kliniken verkaufen.

Blick auf das Krankenhaus Grimma, Teil der Muldentalkliniken. Der Landkreis will die Kliniken verkaufen.

© Hendrik Schmidt / dpa / picture alliance

Borna. Der Landkreis Leipzig will die Muldentalkliniken verkaufen. Darauf hätten sich die Mitglieder des Kreisausschusses in einer nichtöffentlichen Sitzung verständigt, teilte der Landkreis in Borna mit. Die Entscheidung des Kreistages dazu solle noch im Januar 2024 fallen. Stimme der Kreistag zu, könne das Verfahren eröffnet werden. Werde ein neuer Träger gefunden, könne der Verkauf im Herbst 2024 erfolgen.

Der Kreis ist alleiniger Gesellschafter der Muldentalkliniken mit Sitz in Wurzen und Grimma. Es handelt sich um Krankenhäuser der Regelversorgung. Im Mai dieses Jahres hatte der Kreis den Kliniken ein Darlehen von zehn Millionen Euro gewährt. Damit sollte eine drohende Insolvenz verhindert werden.

Sanierungskonzept mit Personalabbau

Der Kreistag beschloss damals außerdem ein Konzept, das neben einem Personalabbau unter anderem vorsah, dass in Wurzen nur noch ambulante Operationen stattfinden und nur noch Grimma als stationärer Standort erhalten bleibt. Die Zahl der Betten sollte von 355 auf 253 sinken. 55 Vollzeitstellen sollen verschwinden. Von diesen 55 Stellen wären 35 Arztstellen betroffen. Damals arbeiteten an den Muldentalkliniken 977 Menschen, viele davon allerdings in Teilzeit.

Landrat Henry Graichen (CDU) sagte nun, der Landkreis wolle die Muldentalkliniken erhalten, dies werde „aber nur über einen Verkauf gelingen“. Dies sei der „beste Weg für den Erhalt“ der Kliniken, zumal sie für „mögliche Käufer attraktiv“ seien. Susanne Schaper, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im sächsischen Landtag, stufte den geplanten Verkauf als „fatale Entwicklung“ ein, „weil der Einfluss der Menschen auf die medizinische Versorgung vor Ort durch reines Profitinteresse verdrängt“ werde. (sve)

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