Nordrhein-Westfalen
MDK schult Pflegeheim-Mitarbeiter im Umgang mit Corona-Schnelltests
Weil die Arztpraxen nicht mehr hinterherkommen, trainiert nun der MDK in NRW Mitarbeiter in Pflegeheimen im Umgang mit den Corona-Schnelltests. Auch andere Bundesländer sind an der Schulung interessiert.
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Zwei Altenpflegerinnen machen bei einem Bewohner eines Seniorenheims einen Antigen-Schnelltest. Der Umgang mit den Tests will geübt sein.
© Sebastian Gollnow/dpa
Düsseldorf. Mitarbeiter der Medizinischen Dienste (MDK) in Nordrhein-Westfalen schulen zurzeit in großem Umfang Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen in der Anwendung der Antigen-Schnelltests zum Nachweis von SARS-CoV-2. Sie wollen die Einrichtungen möglichst schnell in die Lage versetzen, Personal und Bewohner vor einer Ansteckung zu schützen.
Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte den MDK Nordrhein und den MDK Westfalen-Lippe gebeten, sich in diesem Bereich zu engagieren. „Die Träger der Pflegeeinrichtungen hatten dem Ministerium gemeldet, dass die niedergelassenen Ärzte nicht in der Lage sind, den Schulungsaufwand zeitnah zu bewältigen“, berichtet Andreas Hustadt, Geschäftsführer des MDK Nordrhein.
Ohne Schulung Tests nicht möglich
Die Allgemeinverfügung des Landes zu den Schnelltests sieht vor, dass sie nur von Mitarbeitern übernommen werden dürfen, die über grundlegende pflegerische oder medizinische Kenntnisse verfügen und von einer approbierten Ärztin oder einem approbierten Arzt oder einer Stelle des öffentlichen Gesundheitsdienstes geschult worden sind.
Die beiden MDK haben schnell reagiert. Sie haben digitale Schulungen entwickelt, in deren Zentrum ein Video steht, das die praktische Anwendung der Antigen-Schnelltests zeigt. Zudem gibt es weitere Informationen rund um die Tests, und die Teilnehmer können Fragen stellen. Sie erhalten nach den 30- bis 40-minütigen Unterweisungen eine Teilnahmebescheinigung.
14 Ärztinnen und Ärzte schulen im Stundentakt
„Bei uns schulen jetzt 14 Ärztinnen und Ärzte im Stundentakt“, sagt Hustadt der „Ärzte Zeitung“. Innerhalb kurzer Zeit haben sich allein in Nordrhein 2300 Menschen für die Schulungen angemeldet. Sie sollten zunächst bis Ende November laufen. Wegen des großen Bedarfs hat der MDK das Angebot jetzt aber bis 11. Dezember verlängert.
Inzwischen gibt es nach seinen Angaben auch schon Anfragen aus anderen Bundesländern. „Ich bin froh, dass wir helfen können“, sagt Hustadt. In der Corona-Pandemie gebe es insgesamt ein großes Interesse an Unterstützung von Seiten des MDK.
„40 Prozent der gesamten bundesweiten Hilfe haben in Nordrhein-Westfalen stattgefunden, weil wir sehr schnell waren“, ist er stolz. Die meisten Leistungen fallen unter die Amtshilfe. Ab dem kommenden Jahr müssen die MDK einen Kostenersatz verlangen.