Arzneimitteltherapiesicherheit
Nordrheins Ärzte holen Apotheker ins Boot
In einem Pilotprojekt erproben Nordrheins Hausärzte und Apotheker das „digitale interprofessionelle Medikationsmanagement“.
Veröffentlicht:Köln. In Nordrhein wollen Hausärzte und Apotheker die Arzneimitteltherapiesicherheit bei ihren Patienten erhöhen. Im Pilotprojekt erproben sie das „digitale interprofessionelle Medikationsmanagement“. Ziel ist es, arzneimittelinduzierte Probleme bei Patienten mit Multimedikation deutlich zu reduzieren.
Dafür setzen die teilnehmenden Hausärzte und Apotheker die Software Medinspector® des Unternehmens Viandar ein. Viandar ist eine gemeinsame Gründung des Hausärzteverbands Nordrhein und der Apothekenkooperation Migasa. Die zertifizierte Software prüft nach Angaben des Hausärzteverbands auf Basis wissenschaftlich fundierter Datenbanken alle für die Arzneimitteltherapiesicherheit relevanten Daten.
„Der Medinspector® ist ein wichtiger Baustein für die digitale interprofessionelle Zusammenarbeit in der medizinischen Versorgung“, sagt der Verbandsvorsitzende Dr. Oliver Funken. Der Hausärzteverband Nordrhein hat das Pilotprojekt gemeinsam mit dem Krankenkassen-Dienstleister GWQ ServicePlus GmbH auf den Weg gebracht.
Nur für Teilnehmer der HzV offen
An dem Projekt können sich alle Krankenkassen beteiligen. Ihre nordrheinischen Versicherten können ab 1. April die Medikationsanalyse in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist, dass sie regelmäßig mindestens fünf verschreibungspflichtige Arzneimittel nehmen und an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen.
Die Idee der engen Zusammenarbeit von Hausärzten und Apothekern bei der Arzneimitteltherapiesicherheit hatte der Hausärzteverband Nordrhein schon Ende 2019 vorgestellt. Die technische und inhaltliche Umsetzung hat aber noch einige Zeit in Anspruch genommen. (iss)