Zu geringe Auslastung
Pädiatrie in Wolgast künftig nur noch ambulant
Die pädiatrischen Betten am Kreiskrankenhaus in Wolgast standen fast immer leer. Das Land stellt die Förderung deshalb ein und schwenkt auf ein ambulantes Angebot um.
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Blick auf das Kreiskrankenhaus Wolgast. Mecklenburg-Vorpommern setzt die Projektförderung für die Kinderportalpraxisklinik (KPPK) an dem Krankenhaus nicht fort.
© Stefan Sauer / dpa /picture alliance / ZB
Wolgast. Das Land Mecklenburg-Vorpommern setzt die Projektförderung für die Kinderportalpraxisklinik (KPPK) am Kreiskrankenhaus in Wolgast nicht fort. Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) begründete dies mit der geringen Auslastung. Die vorgehaltenen pädiatrischen Betten hätten in den vergangenen drei Jahren „nahezu durchgehend leer" gestanden.
Drese setzt stattdessen auf die ambulante pädiatrische Versorgung. Diese hat sich nach ihrer Wahrnehmung in der Region „sehr gut"entwickelt. Ergänzend dazu soll es auch ein ambulantes pädiatrisches Angebot an dem kurz vor der Insel Usedom gelegenen Kreiskrankenhaus geben.
Landesförderung künftig für ambulantes Angebot
Das Land fördert deshalb seit dem ersten Juni eine ambulant-pädiatrische Sprechstunde an den Wochenenden im Kreiskrankenhaus. „Dafür stehen bis Ende 2026 rund 985.000 Euro zur Verfügung“, sagte Drese bei der Vorstellung der Pläne in Wolgast. Die Unterstützung soll dazu beitragen, dass außer an den Wochenenden auch bei erhöhter Nachfrage in der Urlaubszeit Kapazitäten vorhanden sind.
Das neue Angebot wird in die Strukturen der Notaufnahme des Krankenhauses integriert und nicht länger in einer tagesklinischen Struktur. Bei Bedarf soll eine Verlegung in eine stationäre pädiatrische Versorgung erfolgen. Neben dem neuen Angebot umfasst die ambulante pädiatrische Versorgung in der Region Wolgast und Usedom:
- Eine ambulante Gemeinschaftspraxis am Krankenhaus Wolgast mit drei Kinderärzten mit Öffnungszeiten an drei Tagen bis in die Abendstunden.
- Eine Kinderarztpraxis in Heringsdorf mit Öffnungszeiten an vier Tagen in der Woche bis in die Abendstunden.
- Mehrere Kinderarzt-Praxen in Greifswald und Anklam.
Stationäre pädiatrische Versorgungsstrukturen gibt es nur noch in Anklam und Greifswald. (di)