Medizinische Transporte in Berlin
Proben kommen mit der Drohne ins Labor
Um eine schnelle Bearbeitung zu gewährleisten, können Berliner Kliniken ihre Proben zum Labor durch die Luft transportieren lassen.
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Labor Berlin holt die Proben bei den Kliniken mit der Drohne ab.
© Labor Berlin
Berlin. In der Medizin spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle: Damit das Zentrallabor von Labor Berlin am Charité Campus Virchow-Klinikum Proben schnellstmöglich bearbeiten kann, sollen diese ab dem kommenden Jahr mit Drohnen vom Charité Campus Benjamin Franklin und dem Corona Behandlungszentrum Jafféstraße (CBZJ) transportiert werden.
„Die Corona-Pandemie macht einmal mehr deutlich, dass Zeit Leben retten kann. Wir sind davon überzeugt, dass Drohnen eine wichtige Rolle spielen werden bei unserem Ziel, die Behandlung von Patienten bestmöglich zu unterstützen“, so Klaus Tenning, Projektleiter Labor Berlin.
Deutlich schneller ans Ziel
Speziell zeitkritische Proben sollen per Drohne deutlich schneller ans Ziel kommen. Labor Berlin ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Charité und Vivantes. Drohnenbetreiber Matternet ist Partner von Labor Berlin.
Das Unternehmen setzt bereits seit 2017 in der Schweiz Drohnen für zeitkritische medizinische Transporte von Blut- und anderen Laborproben ein. Mit dem Start der Testphase ist der Grundstein für das erste innerstädtische BVLOS-Netzwerk (beyond visual line of sight) zur Auslieferung von medizinischen Materialien in der Luft gelegt.
Sehr schnelle Befunde möglich
„Wir können schon jetzt Dank effizienter Prozesse sehr schnelle Befunde liefern. Für Notfallproben liegt unsere Bearbeitungszeit im Labor unter 30 Minuten. Das Nadelöhr ist, gerade in einer Stadt wie Berlin, der Transport. Je länger die Probe zu uns braucht, desto länger warten die Patienten auf ihre Laborergebnisse“, sagt Nina Beikert, Geschäftsführerin von Labor Berlin.
Derzeit transportiert Labor Berlin täglich rund 15.000 Proben und versorgt circa 80 Prozent der Berliner Klinikbetten. (mas)