Kreise Pinneberg & Ostholstein
Sana Kliniken bringen Klinikszene in Holstein in Bewegung
Für zwei Landkreise in Schleswig-Holstein haben die Sana Kliniken Veränderungen angekündigt: Während in einem Landkreis zwei Standorte zusammengelegt werden sollen, ist in einem anderen eine Übernahme geplant.
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Bauplan: In den Landkreisen Pinneberg und Ostholstein wird es künftig Veränderungen in der Kliniklandschaft geben (Symbolbild). Alle Details sind noch nicht geklärt.
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Eutin/Pinneberg. Die Sana Kliniken bringen die Klinikszene im Norden in Bewegung: Im Kreis Pinneberg plant Sana die Zusammenlegung der von ihr geführten Regio Kliniken-Standorte in Pinneberg und Elmshorn, während die vier Standorte der Sana Kliniken Ostholstein von Ameos übernommen werden sollen.
Im Kreis Pinneberg hat Sana den Hauptausschuss des Kreises über die Pläne für ein Zentralklinikum der dortigen Regio Kliniken informiert. Derzeit gibt es noch zwei Klinik-Standorte in Pinneberg und Elmshorn, der einst dritte Standort in Wedel wurde bereits aufgegeben.
Kreis Pinneberg: Standortfrage noch ungeklärt
Eine Präferenz für einen zentralen Standort wurde zwar noch nicht genannt, in ersten Reaktionen in Medien zeichnet sich aber bereits ab, dass die Pläne des Klinikbetreibers auf heftige Kritik in beiden Städten treffen. Die Bürgermeister beider Kommunen äußerten sich ablehnend und verwiesen auf längere Wege für Patienten und Arbeitsplätze, die sie in Gefahr sehen.
Sana ist Mehrheitsgesellschafter der Regio Kliniken, der Kreis Pinneberg hält aber noch 25,1 Prozent der Anteile. Die Reaktion des Kreises fällt deutlich moderater aus als die aus den betroffenen Städten. Eine Sprecherin des Kreises betonte auf Anfrage: „Wir brauchen im Kreis ein leistungsfähiges System für die Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung. Eine gute Versorgungsstruktur und leistungsfähige Klinken sind dafür eine zwingende Voraussetzung.“
Zugleich verwies der Kreis darauf, dass Regio schon seit geraumer Zeit damit befasst ist, sich „zukunftsfähig aufzustellen“. Corona habe gezeigt, dass man sich intensiv mit den zu erwartenden Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung auseinandersetzen müsse.
Kreis Ostholstein: Übernahme der Sana-Kliniken
Im Kreis Ostholstein werden die Sana Kliniken zum Jahreswechsel von der Schweizer Ameos Klinikgruppe übernommen. Sana wird sich laut einer Ameos-Ankündigung aus der stationären Versorgung in der Region zurückziehen. Der Kreis Ostholstein soll mit 5,2 Prozent der Anteile Minderheitengesellschafter bleiben und bezeichnete es „positiv, dass damit hoffentlich die langwierige Hängepartie beendet ist.“
„Wir erwarten von der Ameos-Gruppe die Sicherstellung der ortsnahen medizinischen Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner in Ostholstein, die Übernahme aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren mindestens gleich gute Bezahlung sowie die Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen, um eine gute medizinische Versorgung in Ostholstein zu gewährleisten“, teilte der Kreis auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“ mit.
Bundeskartellamt muss noch zustimmen
Zu den Sana Kliniken Ostholstein zählen die Standorte in Eutin, Oldenburg, Middelburg und auf Fehmarn. Allerdings muss der Verkauf noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden.
An dessen Vorbehalten scheiterte wie berichtet der erste Versuch von Ameos, die Sana-Kliniken in der Region zu übernehmen. Grund war die Befürchtung, dass mit der Übernahme der Wettbewerb zu stark eingeschränkt werden könnte. Laut Ameos sind diese Bedenken inzwischen ausgeräumt.
Das medizinische Angebot für die Region soll nach dem Trägerwechsel aufrechterhalten und ausgebaut werden. „Die neuen Standorte ergänzen und erweitern unser Gesundheitsnetzwerk in der Region Ostholstein zur bestmöglichen Versorgung der Bevölkerung“, sagte Ameos-Vorstand Dr. Axel Paeger. Seine Gruppe ist vor Ort bereits in Lübeck, Neustadt und Heiligenhafen vertreten.