Sofortprogramm aufgelegt
Schleswig-Holstein will Pandemie-Folgen bei Kindern bekämpfen
Der schulspsychologische Dienst und die Schulsozialarbeit in Schleswig-Holstein erhalten Mittel in Millionenhöhe, um bei Kindern die psychologischen Belastungen durch die Corona-Pandemie abzumildern.
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Corona hat bei vielen Kindern und Jugendlichen Spuren hinterlassen. Seit März nimmt das Projekt „Pro-Jung“ die psychischen Belastungen in den Blick.
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Kiel. Damit Kinder und Jugendliche die Folgen der Coronavirus-Pandemie und weiterer Krisen besser bewältigen, stellt die Landesregierung von Schleswig-Holstein insgesamt zehn Millionen Euro für ein Sofortprogramm mit unterschiedlichen Modulen zur Verfügung. Davon fließen 3,1 Millionen Euro in den schulpsychologischen Dienst und fünf Millionen Euro in die Schulsozialarbeit.
„Dank dieser Mittel können wir in Kürze in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt in Schleswig-Holstein befristet bis 2024 eine zusätzliche Stelle für schulpsychologische Beratung besetzen“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in Kiel. Für diese neu geschaffenen 15 Stellen wird nach Angaben des Kieler Bildungsministeriums derzeit das Auswahlverfahren vorbereitet, bislang hätten sich schon mehr als 40 Personen beworben.
Brückenschlag zwischen Schule und Jugendhilfe
Prien begründete die Mittelvergabe mit den besonderen Einschränkungen in Schule und Alltag, unter denen Kinder und Jugendliche in den vergangenen zweieinhalb Jahren gelitten haben. Es gelte, die daraus entstandenen psychischen Belastungen abzumildern.
„Mit dem Sofortprogramm können wir die Brücke zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Jugendhilfe weiter stärken und unsere Maßnahmen der Frühintervention, Prävention und Trauma-Pädagogik intensivieren“, sagte Prien. Ihr Ministerium hatte sich hierzu mit außerschulischen Partnern wie Kinderschutzbund, Wohlfahrtsverbänden, Pro Familia und anderen beraten.
Im März 2022 hatte Prien außerdem das Projekt „Pro-Jung“ initiiert und damit die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie in den Blick genommen. Es bietet Lehrkräften Empfehlungen, wo und wie sie unterstützen können. Federführend betreut wird das Projekt von Professorin Kamila Jauch-Chara und Professor Stefan Borgwardt vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). (di)