Volksabstimmung im Südwesten
Wider die Klinik-Schließung: Geislinger Bürger für Wechsel des Landkreises
Vier von fünf Wählern in Geislingen befürworten in einer Abstimmung einen Wechsel des Landkreises, um so der Schließung ihres Krankenhauses vor Ort zu entgehen. Auch die Nachbargemeinde stimmte ab.
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Objekt des Streits: Die Helfenstein-Klinik des Trägers Alb-Fils-Kliniken in Geislingen an der Steige. Am Sonntag gaben die Bürger dem Stadtrat den Auftrag, den Wechsel des Landkreises zu prüfen.
© Stefan Puchner / dpa
Geislingen. Die Bürger in Geislingen im Kreis Göppingen (Baden-Württemberg) haben sich am Sonntag in einer Volksabstimmung gegen die geplante Schließung eines Krankenhauses gewehrt. Knapp 82 Prozent oder 9144 Bürger sprachen sich dafür aus, die Stadt Geislingen solle „prüfen, unter welchen Rahmenbedingungen ein Austritt aus dem Landkreis Göppingen sowie ein gleichzeitiger Übertritt in den Alb-Donau-Kreis realisiert werden kann“. 18 Prozent wandten sich gegen dieses Vorhaben. Der Bürgerentscheid hat den rechtlichen Charakter eines Gemeinderatsbeschlusses. Auslöser der Abstimmung war die Entscheidung des Kreistags im Frühsommer, die stationäre Versorgung in der Helfenstein-Klinik herunterzufahren und die Klinik zu schließen. Die Fahrtwege der Menschen im oberen Filstal würden dadurch deutlich länger werden. Mit einem Landkreiswechsel will die Gemeinde der drohenden Klinik-Schließung entgehen.
Auch die Gemeinde Böhmenkirch im Landkreis Göppingen hatte ihre Einwohner am Sonntag mit einer gleichlautenden Frage zu einem Bürgerentscheid aufgerufen. Dort sprachen sich 2304 Wähler (71,5 Prozent) dafür aus, den Wechsel des Landkreises prüfen zu lassen, 28,5 Prozent votierten dagegen. (fst)