Preis der Heinrich-und-Alma-Vogelsang-Stiftung
Auszeichnung für Pädiaterin und Virologin aus Bochum zu Aerosol-Forschung

Die RUB-Forscherinnen Folke Brinkmann und Stephanie Pfänder erhalten den Preis der Heinrich-und-Alma-Vogelsang-Stiftung.
© [M] KKB | RUB, Marquard
Bochum. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis der Heinrich-und-Alma-Vogelsang-Stiftung geht an zwei Forscherinnen der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Ausgezeichnet werden die Virologie-Professorin Stephanie Pfänder und Dr. Folke Brinkmann, Abteilungsleiterin für Pädiatrische Pneumologie an der Universitätskinderklinik, wie die RUB am Mittwoch mitteilte.
Beide beschäftigen sich mit der Verbreitung viraler Erreger über Aerosole, darunter auch SARS-CoV-2 oder Influenzaviren. Sie interessiert die Frage, inwieweit Kinder an der Ausbreitung von Viren, aber auch Bakterien beteiligt sind.
Diese Frage hatte zu Beginn der Pandemie Politiker, Lehrer, Kinderärzte aber auch Eltern beschäftigt und zu teils erbittertem Streit über Schulschließungen oder „Kinder als Virenschleudern“ geführt.
250 Kinder und Jugendliche sollen teilnehmen
Für Kinder konnte in den zweieinhalb Jahren der Corona-Pandemie gezeigt werden, dass sie in der Regel weniger stark erkranken, dennoch aber die gleiche Viruslast aufweisen wie Erwachsene.
Wie infektiös die Aerosole sind, wollen die beiden Forscherinnen untersuchen. In ihr Projekt eingebunden sind die Bochumer Kinderklinik und einigen pädiatrische Praxen. 250 Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 17 Jahren wollen sie für ihre Studie gewinnen. Sie sollen je ein bis zwei Minuten in ein Gerät atmen, das die Anzahl der Partikel in der ausgeatmeten Luft misst. Gefundene Partikel versuchen die Forscherinnen danach im Labor zu vermehren, um herauszufinden, welches Ansteckungspotenzial sie haben.
Der Preis wird anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Vogelsang-Stiftung erstmals für translationale Medizin vergeben. (nös)