Die Angst, in der Schule zu versagen, plagt viele Jugendliche
BERLIN (dpa). Die Aussagen sind alarmierend. Wenn Jugendliche in Deutschland nach ihren größten Ängsten befragt werden, wird die Versagensangst in der Schule meist an erster Stelle genannt. Auch andere Ergebnisse einer großen Jugendlichen-Befragung in Deutschland, werfen kein gutes Licht auf die Stimmung in den Schulklassen - jedenfalls aus Sicht der Kinder.

Viele Kinder fühlen sich von Mitschülern gehänselt.
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Mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen aus sieben Bundesländern im Alter zwischen neun und 14 Jahren fühlten sich in der Woche vor der Umfrage in ihrer Schule gehänselt, beleidigt oder bloßgestellt. Jedes fünfte Kind gab an, sich in den letzten sieben Tagen durch den Lehrer blamiert gefühlt zu haben. Die Angst vor dem Schulversagen ist in Bayern und Sachsen besonders ausgeprägt, in Bremen vergleichsweise seltener. Die Befragung fand zudem in Nordrhein-Westfalen (NRW), Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen statt.
Das negative Wohlbefinden vieler Kinder in der Schule ist nur ein Aspekt, der von der LBS, der Bausparkasse der Sparkassen, initiierten Befragung. Sie wird seit Jahren in NRW organisiert. Die Daten wurden im Herbst 2006 erhoben. Jugendliche wurden dabei zu ihrem subjektiven Empfinden befragt. Die Antworten ergaben, dass sich die ganz große Mehrheit der Jugendlichen vor allem in ihrem Familien und im Freundeskreis wohlfühlt. Nur sieben Prozent gaben ein negatives allgemeines Wohlbefinden an.
Doch es gab auch die Warnsignale. Ein Drittel der Kinder reagiert auf Stress häufig mit Kopfschmerzen, ein Viertel mit Bauchschmerzen. Ein gutes Viertel der Kinder leidet unter Allergien. Gut 30 Prozent der Kinder fühlen sich häufiger krank. Dabei spielt offensichtlich die Ernährungssituation eine große Rolle. Vor allem wer viel Fast Food isst, fühlt sich subjektiv häufiger krank.
Wenn die Kinder der vierten bis siebten Klassen nach ihren Rechten gefragt werden, verlangen sie vor allem Schutz vor Gewalt, das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht auf Spiel und das Recht auf Freizeit.
Stichwort Kinderbarometer
Für die aktuelle Studie wurden im Herbst 2006 rund 6200 Kinder zwischen neun und 14 Jahren aus sieben Bundesländern befragt. Dabei bewerteten 81 Prozent ihr allgemeines Wohlbefinden als "eher gut", "gut" oder "sehr gut". Nur sieben Prozent gaben "eher schlecht", "schlecht" oder "sehr schlecht" an. Initiator der Studie ist seit Jahren die Bausparkasse LBS.