Amtszeit verlängert
Gerald Gaß bleibt Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft
Die DKG verlängert die Amtszeit ihres Vorstandsvorsitzenden Gerald Gaß bis April 2028. Der Schritt erfolgt frühzeitig – wohl auch, um ein Signal in der anhaltenden Debatte um die Krankenhausreform zu setzen.
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Frühzeitig für eine weitere Amtsperiode gewählt: DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerald Gaß.
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Berlin. In turbulenten Zeiten setzt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf Kontinuität an der Führungsspitze: In einer Sitzung Anfang der Woche beschloss die DKG, die Amtszeit des Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerald Gaß (61) frühzeitig bis April 2028 zu verlängern. Das Präsidium habe den Beschluss einstimmig getroffen, teilte die DKG am Mittwoch mit.
Der frühere Krankenhausgeschäftsführer und Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium ist seit 2021 Vorstandschef der DKG. Seine bisherige Amtszeit wäre eigentlich Ende März 2026 ausgelaufen.
Gaß erklärte, die kommenden Jahre seien für Krankenhäuser und Patienten von „starken Veränderungen“ geprägt. Angesichts der Demografie, des medizinischen Fortschritts und großer finanzieller Herausforderungen stellten sich für die Kliniken noch stärker als bisher Fragen nach der Zukunft der Gesundheitsversorgung.
„Starke Veränderungen und Umbrüche“
Gaß war in den vergangenen zwei Jahren als vehementer Kritiker der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgetreten. Die Krankenhäuser wollten den Umbruch. Dieser dürfe aber nicht als „kalter Strukturwandel“ erfolgen.
Die DKG wolle gleichwohl auch in der neuen Legislaturperiode als „konstruktiver Partner“ bei Reformen auftreten, betonte Gaß am Mittwoch. Erst diese Woche hatte die Krankenhausgesellschaft ein 100-Tage-Sofortprogramm an die mögliche Koalition aus Union und SPD adressiert.
Darin fordert die DKG, die Krankenhausreform in Teilen rückgängig zu machen und den Kliniken mit einem „strukturellen Inflationsausgleich“ kurzfristig über die Runden zu helfen.
500 Millionen Euro Defizit im Monat
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Die DKG fungiert als Dachverband der Krankenhausträger. Sie vertritt die Interessen von 16 Landesverbänden und zwölf Spitzenverbänden. Laut DKG versorgten die zuletzt rund 1.800 Krankenhäuser jährlich 17 Millionen stationäre Patienten und rund 23 Millionen ambulante Behandlungsfälle. Präsident der DKG ist Ingo Morell, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. (hom)