Corona-Maßnahmen
Pädiater: Unterricht in Schulen „absolut notwendig“
Schulschließungen würden gerade benachteiligte Kinder enormen Risiken aussetzen, mahnt BVKJ-Vizepräsidentin Peter. Sie drängt auf einheitliche Maskenpflicht für mehr Coronaschutz.
Veröffentlicht:Berlin. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor negativen Folgen für den Nachwuchs durch mögliche neue Schulschließungen.
Aus Expertensicht seien Kinder nicht die Spreader des Coronavirus, sagte die Vizepräsidentin des Verbandes, Sigrid Peter, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Sie bedauerte, dass es keine einheitliche Maßgabe zum Tragen von Masken gebe.
Ihr Verband empfehle dies für Kinder ab sechs Jahren mit Ausnahmen für chronisch kranke und behinderte Kinder. „Wir sehen das als eine gute Option, die Beschulung, die absolut notwendig ist, weiter durchführen zu können“, sagte Peter.
Häusliche Gewalt und Adipositas nehmen zu
Kitas und Schulen seien Orte von Kompetenzerwerb, auch von sozio-emotionaler Kompetenz, sagte Peter. Wenn das nicht mehr erfolge, würden gerade benachteiligte Kinder enormen Risiken ausgesetzt und abgehängt. Im ersten Lockdown habe man auch gesehen, dass häusliche Gewalt und Adipositas zunähmen.
Bund und Länder hatten ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am Montag auf kommende Woche verschoben. Die Lage an den Schulen war bei den Beratungen ein wichtiger Punkt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Abend nach einer mehrstündigen Videokonferenz, die Länder hätten sich mehrheitlich gegen zusätzliche Rechtsänderungen zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Am 25. November soll es weitere Beratungen geben. (dpa)