UND SO SEH´ ICH ES
Schlimmer kommt es nicht - das glauben Optimisten
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, in wenigen Tagen schon zünden wir die vierte Kerze an. Es weihnachtet sehr. Die Straßen sind festlich beleuchtet, die Geschäfte voller Kauflustiger, vor allem voller Menschen, die nach Inspiration suchen, weil sie immer noch nicht wissen, was sie schenken sollen. Und kaum hat man sich umgesehen, schon ist das alte Jahr vorbei.
Man kommt ins Sinnieren, man denkt darüber nach, was in diesem fast abgelaufenen Jahr alles gewesen ist und kann sich da über vieles nur wundern, könnte über manches nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Etwa über die KV Baden-Württemberg, die sich auf die Ausschreibung der AOK Baden-Württemberg hin selbst um die hausärztliche Versorgung bewirbt - um etwas, was doch eigentlich seit Jahren ihre ureigene Aufgabe ist. Und man staunt immer wieder darüber, in welchem Maß sich unsere ärztlichen Funktionäre ein Beispiel an unseren Politikern nehmen, die zu wetteifern scheinen, wer von ihnen der größte Populist ist. Auch unsere ärztlichen Vordenker sprechen allzu oft von hehren Zielen - und meinen meist nur ihre eigene Macht und ihre Posten.
Doch man denkt nicht nur an das vergangene Jahr, man denkt auch darüber nach, was im nächsten Jahr auf uns zukommen wird. Auch hier sind Meinungen und Wünsche so verschieden wie die Menschen.
"Bitte nicht hinauslehnen" heißt es jetzt für Politiker.
Optimisten sind zufrieden und sagen, das schlimmste liegt bereits hinter uns, schlimmer kann es ja nicht werden. Und: Ein Jahr vor den Bundestagswahlen werden und müssen die Parteien auf der Hut sein und der Warnung folgen, die früher an den Fenstern von Bahnwaggons angebracht war: "Vorsicht! Bitte nicht hinauslehnen!” Trotzdem werden die Politiker sich streiten, dass die Fetzen fliegen, zur großen Gaudi des Publikums, ihrer Wähler. Die Bundestagsdebatten erinnern ein übers andere Mal an Comedyshows im Fernsehen.
Pessimisten dagegen werden wie immer alles schwarz sehen, und das ist keineswegs parteipolitisch gemeint, sie sind halt so. Sie waren bisher stets unzufrieden und nörglerisch, und werden es auch bleiben.
So wie die ältere Dame am Steuer ihres vornehmen Wagens, als sie von einer Polizeikontrolle angehalten wurde und schimpfte: "Nichts funktioniert hier mehr bei uns, nicht einmal die Polizei. Da hat sie mir vor kurzem erst den Führerschein weggenommen - und jetzt will sie ihn wieder sehen ..."
Nichtsdestotrotz werden auch die Pessimisten davon überzeugt sein, dass das Jahr 2008 besser wird. Besser jedenfalls als das Jahr 2009 - denn es wird ja alles immer schlimmer.
Sie, liebe Leser, gehören wahrscheinlich weder zu den Optimisten noch zu den Pessimisten. Sie sind und bleiben Realisten. Sie nehmen Welt und Leben, wie sie sind: Wir haben nichts anderes. Machen Sie also das beste draus, schieben Sie die Sorgen für einen Moment beiseite und freuen Sie sich auf das Fest!
Auf ein bisschen Muße und Entspannung, frei von der Hektik des Alltags. Und genießen Sie es! Ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr - sowie das Erfüllen all Ihrer guten Vorsätze ... Das wünscht Ihnen