Wer zahlt für was?
Was Bürger über die Klinikfinanzierung wissen
Eine Online-Umfrage im Auftrag der Asklepios-Kliniken macht deutlich, dass das System der Klinikfinanzierung für viele Bürger ein Buch mit sieben Siegeln ist.
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Wer muss bei der Finanzierung für was aufkommen? Fast sechs von zehn Befragten kennen das duale System der Klinikfinanzierung nicht.
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Hamburg. Wer zahlt für die Behandlungen in den Krankenhäusern, wer stemmt die Investitionen für Klinikgebäude und die vorgehaltene Medizintechnik?
Auf solche Fragen wissen Bundesbürger selten die richtige Antwort, wie eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag der Asklepios-Kliniken unter 1000 Bundesbürgern und 200 Bewohnern der Metropolregion Hamburg zeigt. Danach ist das duale Finanzierungssystem der Mehrheit in Deutschland unbekannt.
Laut Umfrage denken 58 Prozent, dass die Klinikträger allein für die Klinikfinanzierung verantwortlich sind und 44 Prozent der Befragten würden dies auch für richtig und angemessen halten. Auf die vom Gesetzgeber vorgesehene Rolle der Bundesländer kommt bei dieser Frage nur rund ein Drittel der Befragten.
Stemmen die Kliniken selbst die Personalkosten?
60 Prozent der Befragten glaubt außerdem, dass die Finanzierung der Medizintechnik durch die Kliniken selbst erfolgt, 48 Prozent würden dies auch für richtig halten. Jeder fünfte Bundesbürger geht davon aus, dass die Krankenhausträger auch die Behandlungskosten selbst tragen.
19 Prozent vermuten außerdem, dass das jeweilige Bundesland sich an den Personalkosten der Kliniken beteiligt, auf eine Beteiligung des Bundes tippen in dieser Frage 13 Prozent. Die große Mehrheit – 61 Prozent der Befragten – glauben, dass die Kliniken selbst die Personalkosten stemmen müssen.
„Wir müssen alte Zöpfe abschneiden“
Nur 26 Prozent vermuten richtig, dass dies Sache der Krankenkassen ist. Für Asklepios-Vorstandschef Kai Hankeln zeigen die Ergebnisse, dass „die Bundesbürger das deutsche Gesundheitssystem immer weniger verstehen“. Er nutzte die Umfrageergebnisse, um das jüngst verabschiedete Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zu kritisieren.
Weil dieses Gesetz Klinikinvestitionen auch durch den Bund ermöglicht, sieht er darin das „Eingeständnis des Gesetzgebers, dass die Finanzierung nicht wirklich funktioniert.“ Hankeln hält die derzeitige Finanzierung für eine von mehreren „überkommenen Strukturen und Regelungen“ im Gesundheitswesen: „Es wird Zeit, dass wir diese alten Zöpfe in Frage stellen und abschneiden.“ Als weiteres Beispiel für diese „veralteten Strukturen“ nannte er die Sektorengrenzen.