Fokus: Nicht-übertragbare Erkrankungen

RKI-Sachstandsbericht: Wie sich Klimawandel auf Gesundheit auswirkt

Das Robert Koch-Institut hat Teil 2 des Sachstandsbericht „Klimawandel und Gesundheit 2023“ veröffentlicht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler thematisieren darin die Auswirkungen des Klimawandels auf nicht-übertragbare Erkrankungen und die psychische Gesundheit.

Veröffentlicht:
Temperaturskala vor blauem Himmel; die Sonne blitzt durch die Zahlen.

Hitze und wie sie sich auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland auswirkt, ist ein Thema im Sachstandsbericht „Klimawandel und Gesundheit 2023“.

© Jens Büttner/dpa

Berlin. Der zweite Teil des neuen Berichts „Klimawandel und Gesundheit“ fokussiert auf nicht-übertragbare Erkrankungen. Das meldet am Mittwoch das Robert Koch-Institut (RKI). Die Themen der sechs Beiträge im Journal of Health Monitoring (Ausgabe S4/2023) sind:

  • gesundheitliche Risiken durch Hitze und andere Extremwetterereignisse,
  • der Einfluss des Klimawandels auf allergische Erkrankungen und auf die psychische Gesundheit sowie
  • die Folgen veränderter UV-Strahlung und höherer Luftschadstoffbelastungen.

Die 37 Autorinnen und Autoren aus 23 Institutionen betrachten Risiko- und Schutzfaktoren, Risikogruppen, die Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheitswesen und Infrastruktur. Ihre Schlussfolgerungen lauten:

Hitze in Deutschland: „Die Evidenz zu Gesundheitsauswirkungen von Hitze und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz sind in den letzten Jahren gewachsen, dennoch besteht weiterer Handlungs- und Forschungsbedarf.“

Gesundheitliche Auswirkungen von Extremwetterereignissen: „Der Blick auf die in der internationalen Literatur beschriebenen Risikokaskaden erlaubt es, Vorsorgemaßnahmen für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu entwickeln. Viele Anpassungsmaßnahmen schützen dabei vor unterschiedlichen Risiken gleichzeitig.“

Auswirkungen von UV-Strahlung: „Die klimawandelbedingten Einflüsse auf die individuelle UV-Belastung und das damit verbundene individuelle Krankheitsgeschehen lassen sich aufgrund von erheblichen Unsicherheiten gegenwärtig noch nicht belastbar vorhersagen.“

Auswirkungen des Klimawandels auf allergische Erkrankungen: „Es besteht unter anderem Handlungsbedarf für die Bereiche Pollen- und Schimmelpilzsporenmonitoring, Allergie- und Sensibilisierungsmonitoring, Städteplanung unter allergologischen Gesichtspunkten und Veränderungen der Arbeitswelt.“

Auswirkungen durch erhöhte Luftschadstoffbelastungen: „Maßnahmen zur Minderung von Luftschadstoffen und klimawirksamen Gasen müssen verstärkt umgesetzt werden. Als ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Luftqualität sollten in Europa strengere Grenzwerte zur Luftreinhaltung festgelegt werden.“

Scoping Review zu Klimawandel und psychischer Gesundheit: „Insgesamt ist die Evidenz für Deutschland als unzureichend einzustufen. Neben der absoluten Priorität des Klimaschutzes (Mitigation) durch Reduzierung der Emissionen bedarf es insbesondere zusätzlicher Forschung mit einem Fokus auf vulnerable Gruppen und Möglichkeiten der Prävention und Anpassung (Adaptation).“

Der dritte Teil des Sachstandsberichts soll Ende 2023 erscheinen. (eb/ba)

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