Abschied verkündet

Wieler verlässt das Robert Koch-Institut

Das Bundesgesundheitsministerium meldet den Rücktritt von RKI-Präsident Lothar Wieler zum 1. April. Dies geschehe auf eigenen Wunsch und im Einvernehmen mit Minister Lauterbach.

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Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, legt sein Amt nieder.

Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, legt sein Amt nieder.

© Carsten Koall/dpa

Berlin. Professor Lothar Wieler verlässt das Robert Koch-Institut zum 1. April dieses Jahres. Laut Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums geschieht dies im Einvernehmen mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und „auf eigenen Wunsch, um sich neuen Aufgaben in Forschung und Lehre zu widmen“. Seine Aufgaben übernimmt zunächst sein Stellvertreter Professor Lars Schaade.

Wieler war im Laufe der Corona-Pandemie zu großer Bekanntheit gelangt, unter anderem auch durch zeitweise wöchentliche Auftritte in der Bundespressekonferenz in Berlin mit zunächst Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dann dessen Nachfolger Lauterbach.

Der Mikrobiologe und Tiermediziner hat in dieser Zeit allerdings auch viele Anfeindungen erleben müssen, auch das Verhältnis sowohl mit Spahn wie auch Lauterbach galt nicht immer als spannungsfrei. Gleichwohl „danke ich den Gesundheitsministern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte“, wird er in der Mitteilung aus dem BMG zitiert. Die Unabhängigkeit der Forschung müsse auch künftig akzeptiert werden, denn sie sei unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen könne, mahnte er zugleich.

RKI-Präsident seit März 2015

Wieler steht seit März 2015 an der Spitze des RKI. „Es war ein Privileg, in dieser Krise an exponierter Position zusammen mit einem motivierten Team hervorragender Expertinnen und Experten arbeiten zu dürfen“, so Wieler.

Der gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Professor Andrew Ullmann, bedauerte Wielers Ausscheiden. „Der Rücktritt Lothar Wielers kommt überraschend“, so Ullmann (selbst Internist und Infektiologe), „für ihn war es auch nicht immer einfach, vor allem die persönlichen Angriffe“. Nach einer solchen Phase sei eine Neuorientierung nicht verwunderlich. Nun sollte die Chance ergriffen werden, das RKI im Rahmen der geplanten Neustrukturierung der öffentlichen Gesundheit zu stärken und zu positionieren. (bar)

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 12.01.202313:12 Uhr

Das Robert-Koch-Institut /Berlin ist bekanntlich eine Oberbehörde des Bundes zur Beobachtung und Registrierung von nationalen und globalen Epidemien; d.h. überwiegend der Verbreitung von sog. ansteckenden Krankheiten in Populationen (sag nicht: Herden!). Es ist damit weniger eine (Grundlagen-) Forschungs-Einrichtung (Institut) als vielmehr eine Behörde, die epidemio-infektiologisch begründete, eindämmende Maßnahmen empfehlen und über den/die Bundesgesundheitsminister(-in) anordnen lassen kann. Der "operiert" auf den Bestimmungen und der Grundlage des Infektionsschutz-Gesetzes und seinen var. Ausführungsbestimmungen akut oder präventiv gegen den Ausbruch (sag: nach Feststellung!) von sog. Infektionskrankheiten, oder gegen die Verbreitung deren vermuteter Erreger ! - - -
Als Veterinärmediziner ist mein Kollege Dr. med. vet. Lothar Wieler ohne Frage besonders geeignet, Fragen über ansteckende Krankheiten nicht nur bei Tieren aller Art, sondern auch beim Menschen (Zoonosen) sachkundig zu beantworten. (im übrigen wird im Tierärztlichen Staatsexamen die Virologie als Einzelfach geprüft; im Gegensatz zur Humanmedizin, wo dies nur im Rahmen der Hygiene und Med. Mikrobiologie erfolgt.)
Als Hochschullehrer kam er in das hohe Amt zum Präsidenten des RKI. Dort hatte er während der Coronakrise 2020 bis 2023 gewiss einen schweren und nervenaufreibenden Stand gegenüber den politischen Gesundheitsministern Spahn und Lauterbach. . .
Was ich ihm persönlich als Hygieniker vorwerfe ist, dass seine RKI- Seuchen- Fachbehörde ohne Widerspruch der absurden WHO- Direktive gefolgt ist, wonach in der ausgerufenen COVID-19- Pandemie symptomlose Sars-Antigen-Abstriche an klinisch gesunden Probanden schon als Infektionsfälle (anstelle Sars-Kontaminationen!) tituliert wurden, sondern dazu auch noch undifferenziert und besorgniserregend als COVID-19 (Pneumonie-) Fälle in die RKI-Statistik (Corona Seuchenkurve) aufgenommen wurden. Und damit erst (schädliche) Lockdown und Shutdown-Maßnahmen begründet haben!

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