„ÄrzteTag“-Podcast

Ist eine patientenzentrierte Versorgung besser als eine hausarztzentrierte, Professor Hager?

Die Gesundheitspolitiker der Koalition bereiten sich gerade auf den großen Sprung für die nächsten Reformen vor. Geht der in die richtige Richtung? Eine stärkere Patientenzentrierung in der Versorgung mahnt im „ÄrzteTag“-Podcast Professor Lutz Hager an, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Managed Care.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Professor Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Managed Care.

Professor Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Managed Care.

© Porträt: BMC | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Klinikreform, Notfallreform, Digitalisierungsstrategie, Versorgungsgesetze: Die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition bereiten gerade eine große Reformoffensive für das Gesundheitswesen vor. Gute Zeiten für den Bundesverband Managed Care (BMC), der sich als eine Art Think Tank im deutschen Gesundheitswesen sieht – und viel Diskussionsstoff für den BMC-Kongress, der am 18. und 19. April in Berlin stattfindet.

Seit vielen Jahren ein Thema für den BMC ist eine stärkere Patientenorientierung in der Versorgung. Das ist Thema in dieser Episode des „ÄrzteTag“-Podcasts mit Professor Lutz Hager, dem Vorstandsvorsitzende des BMC. Dazu gehörten Vernetzung, Koordination der Versorgung, aber auch Lotsen, die Patientinnen und Patienten das System zugänglich machen.

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Patientenorientierung zeige sich aber auch noch in einem anderen Punkt: „Die Fähigkeiten der Patienten mit in die Behandlung einzubeziehen, ist nach wie vor eine die größte ungenutzte Ressource im Gesundheitssystem, gerade in der Versorgung chronisch Kranker“, sagt Hager.

Eine patientenzentrierte Versorgung vor Ort – notfalls auch in Integrierten Primärversorgungszentren (IPVZ) ohne Ärztinnen und Ärzte – sei kein Widerspruch zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV), wie sie der Hausärzteverband propagiert, betont Hager. Im Podcast erläutert er, warum es nach seiner Ansicht nicht immer ausschlaggebend sein muss, ob ein Arzt oder eine Ärztin in der Behandlung den Hut aufhat.

Auch zum Thema Ambulantisierung, die mit der Klinikreform geplant ist, nimmt Hager im Podcast Stellung. Er hält den aktuell diskutierten Ansatz, die Ambulantisierung vor allem aus der Klinikperspektive zu sehen, für einen Fehler. Es fehlten noch immer die Zukunftsbilder einer ambulanten und einer stationären Versorgung, die integriert zusammenarbeiten.

An welchen Schrauben der Versorgung dringend zu drehen wäre, welche Innovationen aus dem Gesundheitswesen selbst kommen könnten und wie die Digitalisierung dazu beitragen könnte, eine bessere Patientenzentrierung zu erreichen, erläutert Hager im „ÄrzteTag“. (Dauer: 21:10 Minuten)

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Kommentare
Dr. Andreas Rahn 16.04.202315:36 Uhr

Die "Hausarztzentrierte Versorgung" (HZV) des "Hausärzteverbandes" ist zumindest teilweise ein Geschäftsmodell der "Hausarztverbände".
Der Bundesverband Managed Care verfolgt seine eigenen - auch wirtschaftlichen - Interessen.
Es ist geradezu grotesk, wenn behauptet wird, die Beteiligung der Patienten an der medizinischen Versorgung durch die Hausärzte sei nicht ausreichend gegeben. Ich sehe jeden Tag bei mir in der Praxis, das es anders ist. Es dreht sich alles um die Patienten.
Früher wurde bei uns möglichst viel im Gesundheitswesen mit einem "Arztvorbehalt" versehen. Das hatte seine Gründe. Auf der einen Seite erlebe ich das jeden Tag: ich werde von Pflegekräften von Einrichtungen bei jedwedem gesundheitlichen Problem zu Rate gezogen, weil man es nicht beurteilen kann und sich absichern muss. Wenn Medikamente nicht lieferbar sind, wird seitens der Apotheke angerufen, ob statt des Wirkstoffes in Tablettenform auch eine flüssige Darreichungsform gegeben werden kann. Natürlich sind alle diese ärztlichen Leistungen pauschaliert.
Geradezu einen Wildwuchs beobachte ich andererseits bei der Wundversorgung: hier geht es offenkundig mehr um den Einsatz von (teuren) Materialien, an der eigentlichen Wundversorgung hat kaum jemand ein Interesse, da kann man den Arzt vorbeikommen lassen.
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