„ÄrzteTag“-Podcast
„Tremor ist die häufigste Fehldiagnose für Morbus Parkinson“
Neurologen erwarten in den kommenden Jahren eine steigende Inzidenz beim M. Parkinson. Doch nach wie vor gibt es keine kausale Therapie. Ein Gespräch zum Welt-Parkinson-Tag mit dem Neurologen Andrés Ceballos-Baumann über diagnostische Probleme – und Hoffnungen wie α-Synuclein-Antikörper oder LRRK2-Kinasen.
Veröffentlicht:Am 11. April 1755 wurde James Parkinson geboren. Gut 60 Jahre später hatte der britische Arzt erstmals die Symptome der „Schüttellähmung“ beschrieben, die später nach ihm als Morbus Parkinson bezeichnet wurde. Doch die neurodegenerative Erkrankung ist unverändert unheilbar. Allerdings: „Wir wissen immer mehr über die zellulären Prozesse und genetischen Ursachen“, sagt Professor Andrés Ceballos-Baumann, Chefarzt an der Parkinson-Fachklinik in München Schwabing, in dieser Episode vom „ÄrzteTag“-Podcast.
Derzeit stehe man an der „Wasserscheide in der Entwicklung einer Therapie“. Die Neurologen hoffen etwa auf α-Synuclein als therapeutisches Angriffsziel. Auch die LRRK2-Kinasen sind ein Hoffnungsschimmer, wie er sagt. Im Gespräch erklärt er auch, wann und bei wem überhaupt eine Tiefe Hirnstimulation (THS) infrage kommt. Und er verrät, warum aktivierende Therapien einen Boom erleben.
Auch bei der Diagnostik gibt es hie und da noch Defizite. Das Problem: Die Diagnose M. Parkinson ist bekanntlich ein klinischer Befund – weder Labor noch Bildgebung genügen. Wichtig: „Gut zuhören!“ Und den Tremor nicht differenzialdiagnostisch nicht unterschätzen, denn Tremor ist nicht gleich M. Parkinson. (Dauer: 25:26 Minuten)