RKI meldet
So steht es aktuell um SARS-CoV-2 in Deutschland
Die meisten Patienten stecken sich inzwischen im Inland an, informiert das Robert Koch-Institut. Aktuelle Zahlen zum saisonalen Grippegeschehen relativieren die Aufregung um das Coronavirus.
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Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts: Die Zunahme der Fälle mit SARS-CoV-2 außerhalb Chinas ist schneller und größer als innerhalb Chinas. (Archivbild)
© Paul Zinken/dpa
Berlin. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus ist seit Mittwoch noch einmal nach oben geklettert. Weltweit gibt es laut Robert Koch-Institut (RKI) Stand Donnerstagmorgen mehr als 95 .400 Fälle. Das entspricht einer Zunahme von rund 2330 Infektionen.
In Deutschland sind aktuell 349 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert, die meisten davon leben in Nordrhein-Westfalen (175), Baden-Württemberg (65) und Bayern (52), teilte RKI-Präsident Professor Lothar Wieler beim Pressebriefing des Instituts am Donnerstag in Berlin mit.
Mehrzahl der Patienten genesen
Aktuelle Zahlen zu SARS-CoV-2 gibt es auf der Webseite des RKI.
Außerhalb des „Reichs der Mitte“ seien inzwischen 80 Länder betroffen, in denen knapp 14 .900 Infektionsfälle gemeldet seien. Weltweit seien 3285 Patienten an der Viruserkrankung verstorben, 53 .400 hätten sich von der Krankheit erholt und könnten als genesen gelten.
Eine neue Tendenz zeige sich bei den „Infektionsherden“, betonte Wieler. „Die Mehrzahl der Personen, die wir als Meldefälle haben, stehen nicht mehr im Zusammenhang mit einem Auslands-, sondern mit einem Inlandsaufenthalt.“
„Strategie der Eindämmung weiter fahren“
Die „Strategie der Eindämmung“ des Virus durch die Gesundheitsämter vor Ort müsse daher weiter konsequent gefahren werden, forderte der RKI-Präsident. Da die Dauer einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 etwa sieben Tage betrage, bestünden gute Chancen, mögliche Kontaktpersonen infizierter Patienten zu identifizieren und zu isolieren.
Grippezahlen relativieren Aufregung um Corona
Wieler informierte auch über das saisonale Grippegeschehen in Deutschland. Die Zahlen relativieren die Aufregung um das Coronavirus. Laut RKI sind in dieser Saison in Deutschland bereits rund 200 Menschen an Grippe gestorben. Die Mehrheit (87 Prozent) von ihnen sei älter als 60 Jahre gewesen. „Das ist die uns allen bekannte Risikogruppe“, sagte Wieler.
Seit Oktober 2019 wurden den Angaben zufolge mehr als 11 . 200 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übersandt. Etwa ein Sechstel (17 Prozent) der Patienten mussten stationär versorgt werden. Da nur ausgewählte Arztpraxen Influenzaproben an das Robert Koch-Institut übermitteln, dürften die tatsächlichen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach Ende der Grippesaison auf ganz Deutschland hochgerechnet.