DAK-Studie

Umfrage zur Alkoholwerbung: Mehrheit der Bundesbürger für Warnhinweise

Führt Alkoholwerbung dazu, dass Jugendliche früher das Trinken anfangen? Zwei Drittel der Deutschen meinen ja – und viele befürworten deshalb Warnhinweise. So das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage.

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Eine junge Frau sitzt hinter leeren Bierflaschen.

Eine junge Frau sitzt hinter leeren Bierflaschen. „Die Einführung von Warnhinweisen in der Alkoholwerbung ist ein wichtiger Schritt, um Jugendliche für die Gefahren des Alkoholkonsums zu sensibilisieren“, meint DAK-Chef Andreas Storm.

© Alexander Heinl / dpa / picture alliance

Hamburg. Die Mehrheit der Deutschen (79 Prozent) spricht sich dafür aus, Alkoholwerbung um Hinweise zur Gesundheitsgefährdung zu erweitern. Vor allem Frauen (85 Prozent) sind für die Warnhinweise. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit.

Demnach gibt es auch unter jungen Befragten eine große Zustimmung: 86 Prozent der 14- bis 20-Jährigen wünschten sich Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung in Alkohol-Werbespots, heißt es.

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Zwei Drittel der Befragten sind zudem der Ansicht, dass Alkoholwerbung dazu führe, dass Jugendliche früher anfangen würden, Alkohol zu trinken. Da wundert es nicht, dass in einigen Bereichen sogar ein Werbeverbot befürwortet wird: So sprechen sich 83 Prozent der Befragten für ein solches im Kino vor Filmen für Kinder und Jugendliche aus. 81 Prozent wünschen sich ein Verbot der Plakatwerbung in der Nähe von Schulen und Kitas und 71 Prozent ein Verbot von Alkoholwerbung in sozialen Medien. Über die Hälfte (58 Prozent) will außerdem keine Werbung für Alkohol mehr bei Sportveranstaltungen.

Politik soll Leitplanken einziehen

„Wir brauchen ein Umdenken beim Umgang mit der Werbung für Suchtmittel. Die Einführung von Warnhinweisen in der Alkoholwerbung ist ein wichtiger Schritt, um Jugendliche für die Gefahren des Alkoholkonsums zu sensibilisieren“, sagt denn auch Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Aufklärung und gezielte Kampagnen seien zudem „wichtige Bausteine in der Suchtprävention“.

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Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert würde noch weiter gehen: „Je öfter und früher Kinder und Jugendliche Werbung für Alkohol sehen, desto eher probieren sie auch alkoholische Getränke. Das sieht auch die Mehrheit der Menschen so und wünscht sich bessere und sichtbare Leitplanken für Werbung und Sponsoring für diese Produkte. Aus meiner Sicht muss Politik das endlich anerkennen und strikte Werbe- und Sponsoringregeln beschließen. Umfassende Werberegelungen schützen unsere Kinder und Jugendlichen am besten. Deshalb fordere ich: Keine Werbung in Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche Medien konsumieren.“ (eb)

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