Corona-Pandemie
Auch Apotheker und Hebammen sollen in Großbritannien impfen
Die britische Regierung hat im Kampf gegen das Coronavirus das Impfgesetz geändert. Künftig sollen auch Apotheker und andere Gesundheitsberufe zumindest die COVID-19-Vakzine verabreichen dürfen.
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Bereits nach Weihnachten könnte in Großbritannien die COVID-19-Impfung starten.
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London. Die britische Regierung rechnet offenbar damit, dass eine COVID-19-Vakzine „kurz nach Weihnachten“ an Bedienstete des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) und Risikopatienten verabreicht werden kann.
Um eine rasche Impfung von möglichst vielen Menschen zu erreichen, wurde am Wochenende laut Presseberichten das Impfgesetz geändert. Zukünftig soll es auch Apothekern, Zahnärzten, Hebammen, Rettungssanitätern und anderen Gesundheitsberufen erlaubt sein, Patienten gegen COVID-19 zu impfen. Das berichtete die Sonntagszeitung „Sunday Times“ unter Berufung auf Quellen in der Downing Street. Das Blatt ist gewöhnlich gut informiert.
Allein im NHS soll Impfaktion Monate beanspruchen
Die „Sunday Times“ zitiert den zweithöchsten NHS-Gesundheitsbeamten, Jonathan Van-Tam mit den Worten: „Klinische Studien der Phase 3 haben erfolgreich gezeigt, dass die von der Universität Oxford und dem Unternehmen Astra Zeneca entwickelte Vakzine Infektionszahlen reduzieren kann.“
Van-Tam hatte vor wenigen Tagen britische Unterhausabgeordnete über die Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff informiert. Dabei räumte er dem Vernehmen nach ein, dass es „mehrere Monate“ dauern werde, bis Ärzte und andere Gesundheitsberufe auch tatsächlich größtenteils von der Impfung profitieren könnten. Aber die Regierung rechne mit einem Impfstart „noch in diesem Jahr“.
Gesundheitsberufe werden bereits angelernt
Nachdem Gesundheitspersonal und Risikopatienten geimpft worden sind, solle die Impfung flächendeckend ausgeweitet werden mit dem Ziel, „irgendwann 2021 die Mehrheit der britischen Bevölkerung“ geimpft zu haben. Ein Sprecher des Londoner Gesundheitsministeriums bestätigte am Wochenende, dass inzwischen „ein solides Ausbildungsprogramm für diverse Gesundheitsberufe wie Apotheker und Zahnärzte angelaufen“ sei, um diese Personen fit zu machen, Patienten gegen COVID-19 zu impfen.