Impfplan vorgestellt
Bis Mitte 2021 soll Großteil der Spanier gegen Corona geimpft sein
In Spanien kündigt Gesundheitsminister Salvador Illa den Aufbau von 13.000 Impfstationen im ganzen Land an. Eine Impfpflicht soll es nicht geben.
Veröffentlicht:Madrid. Sobald die ersten COVID-Impfstoffdosen irgendwann im Januar geliefert werden, könne es in Spanien sofort losgehen, erklärte Gesundheitsminister Salvador Illa am Dienstag bei der Vorstellung eines nationalen Impfplans.
Bis Mitte kommenden Jahres wolle man einen Großteil der 47 Millionen Spanier bereits geimpft haben. Die spanische Regierung hofft auf 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung. Hierfür werden landesweit in 13.000 Gesundheitszentren COVID-19-Impfstationen eingerichtet.
Spanien teilt die zu impfende Bevölkerung in insgesamt 18 Gruppen ein. Zunächst sollen Altersheimbewohner und das in Seniorenheimen angestellte Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft werden. Danach ist das restliche Gesundheitspersonal wie Ärzte und Krankenpfleger in Krankenhäusern und Gesundheitszentren an der Reihe. Je nach Erhalt der unterschiedlichen Impfstoffdosen sind bis Juni dabei drei Impfphasen vorgesehen.
Impfpflicht wäre in Spanien möglich
Die COVID-19-Impfung wird gratis und freiwillig sein. Eine Corona-Impfpflicht wäre zwar in Spanien rechtlich möglich, so Gesundheitsminister Salvador Illa. Dennoch hoffe er, dass sich ein großer Teil der Spanier freiwillig impfen lassen will. „Spanien ist ein Land mit einer ausgeprägten Impftradition“, betonte Illa.
Allerdings zeigen sich nach jüngsten Umfragen 47 Prozent der Spanier skeptisch gegenüber einer COVID-Impfung. „Diese Zahl wird aber rapide abnehmen, sobald die Menschen mitbekommen, dass die Impfstoffe effektiv und sicher sind“, erklärte Amós García Rojas, Vorsitzender des spanischen Impfverbands, der „Ärzte Zeitung“.
Damit die Spanier Vertrauen in die neuen Impfstoffe bekomme, forderte García Rojas die Politiker des Landes auf, nicht erneut mit parteipolitischen Kompetenzstreitereien für Unsicherheit in der Bevölkerung zu sorgen.
Regierung empfiehlt: Weihnachten höchstens zu sechst
Bis geimpft werden kann, müssen aber noch die kommenden Weihnachtstage überwunden werden. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel in der letzten Woche zwar von 233 auf 168. Dennoch müsse man wachsam bleiben, so der Gesundheitsminister.
Aus diesem Grund schlägt die Regierung vor, die Familienfeiern zu Weihnachten und Silvester auf sechs Personen zu beschränken. In Gottesdiensten soll zudem nicht gesungen und die traditionellen Drei-Königs-Umzüge sollen ausgesetzt werden.
Zudem bleibe es auch über die Feiertage bei Sperrstunden, auch wenn diese Heiligabend und Silvester um zwei Stunden nach hinten auf 1 Uhr verschoben werden. Hier müssen aber noch die Regionalregierungen zustimmen.