Aktionsplan

Bundesregierung will Kindern und Senioren auf die Sprünge helfen

Angebote für mehr Bewegung und Sport, Projekte für gesunde Ernährung: Das Bundeskabinett hat den Aktionsplan „In Form“ aktualisiert. Mehr als 250 Projekte werden bereits gefördert.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Senioren, die sich fit halten, für ein langes gesundes Leben: Das ist eines der Ziele des Aktionsplans „InForm“.

Senioren, die sich fit halten, für ein langes gesundes Leben: Das ist eines der Ziele des Aktionsplans „InForm“.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Berlin. In Deutschland gilt ein Viertel der Erwachsenen als stark übergewichtig – Frauen etwas mehr als Männer. Bereits sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind adipös. Die Bundesregierung will daher mehr im Kampf gegen Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht tun.

Das Kabinett beschloss am Mittwoch den von Ernährungsministerin Julia Klöckner und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) initiierten und nunmehr weiterentwickelten Aktionsplan „In Form“. Ins Leben gerufen wurde die Initiative 2008.

Fokus auf drei Lebensphasen

Im Rahmen der Initiative seien bislang mehr als 250 Projekte zur Vorbeugung von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten gefördert worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch bei der Bundespressekonferenz. Ziel sei es, bewährte Angebote fortzusetzen und zu ergänzen.

Der Fokus soll dabei auf drei Lebensphasen liegen: den ersten 1000 Tagen im Leben, den Bedürfnissen von Kindern sowie denen älterer Menschen. Bereits in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren würden „Weichen für eine gesunde Entwicklung gestellt“, teilte das Ernährungsministerium mit.

Im Alter könnten gesunde Ernährung und mehr Bewegung einen „entscheidenden Beitrag zu einem selbstbestimmten Leben bei möglichst guter Gesundheit leisten“.

Regierungssprecher Seibert sagte, künftig solle mehr für die gesunde Verpflegung in Kitas und Schulen getan werden.

Auch eine Vernetzungsstelle für Seniorenernährung sei in Planung, ebenso Projekte zur Ernährungsbildung. Auf Bundesebene solle ein „Kompetenzzentrum für Bewegungsförderung“ geschaffen werden.

Projekte zur Ernährungsbildung

Adressiert werden mit dem Rahmenplan auch vulnerable Bevölkerungsteile, die besonderen Unterstützungsbedarf aufweisen. Ihnen sollten mehr Kompetenzen für Ernährung und Bewegung vermittelt werden. Hierzu soll die Zusammenarbeit mit Verbänden und Institutionen sowie Ländern und Kommunen ausgebaut werden.

Um Ernährungswissen schneller und besser zu verbreiten, sollen Möglichkeiten der Digitalisierung stärker genutzt werden. Zuletzt hatten auch mehrere Krankenkassen für die Vermittlung von mehr Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung geworben.

Einfließen in den Aktionsplan sollen auch Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Lockdown, Homeoffice oder Homeschooling veränderten das Ernährungs- und Bewegungsverhalten vieler Bürger, hieß es.

Da Menschen mit Adipositas oder Vorerkrankungen stärker gefährdet seien, schwer an COVID-19 zu erkranken, komme Gesundheitsförderung und Prävention noch mehr Bedeutung zu.

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