Mehr Praxen am Start
Corona-Impftempo in Deutschland zieht deutlich an
Immer mehr Ärzte impfen gegen Corona. Laut KBV sollen es ab nächster Woche bereits 55 .000 sein. In den Krankenhäusern macht sich der „Impfturbo“ bereits bemerkbar.
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Seitdem auch in den Praxen geimpft wird, geht es mit der Impfkampagne deutlich schneller voran.
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Berlin. Die Zahl der Ärzte, die gegen das Coronavirus impfen, hat nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) deutlich zugenommen. Ab der kommenden Woche beteiligten sich bereits 55 .000 niedergelassene Ärzte an der Impfkampagne. Das seien 10 .000 mehr als in dieser Woche und gut 20 .000 mehr als beim Start Anfang April, sagte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister am Freitag in Berlin.
Laut aktuellem Impfquoten-Monitoring des Robert-Koch-Instituts liegt die Zahl der verabreichten COVID-19-Impfdosen inzwischen bei mehr als 20,7 Millionen. Am gestrigen Donnerstag wurden demnach bundesweit rund 658 .000 Impfungen durchgeführt – das sind etwa 100 .000 weniger als am Mittwoch, als ein neuerlicher „Tagesrekord“ von mehr als 738 .000 gemeldet wurde. „Die Impfkampagne nimmt Tempo auf“, kommentierte KBV-Vorstand Dr. Andreas Gassen die Zahlen.Seit niedergelassene Ärzte mitimpften, gehe es „endlich spürbar schneller voran“, betonte auch KBV-Vize Hofmeister. Allerdings seien bislang nur relativ geringe Mengen an Vakzinen an Arztpraxen ausgeliefert worden. Die Vertragsärzte begrüßten daher die Zusage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Mengen aller für die Praxen geeigneten Impfstoffe ab Ende April deutlich auszuweiten zu wollen. Dann könnten sich außer Hausärzten auch Fachärzte verstärkt am Impfgeschehen beteiligen.
Kliniken: Weniger coronabedingte Ausfälle
Der „Impfturbo“ macht sich derweil auch in den Krankenhäusern bemerkbar. „Wir sehen den positiven Effekt des Impfens in den Krankenhäusern“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, am Freitag.
Die Kliniken hätten aktuell deutlich weniger Ausfälle beim Personal zu beklagen als in der zweiten Welle um den Jahreswechsel, so Gaß. Zudem komme es auf den Intensivstationen zu weniger Todesfällen, weil die Patienten inzwischen jünger seien. Immer häufiger könnten Patienten auf Normalstation zurückverlegt werden. Das bedeute auch eine psychische Entlastung der Beschäftigten, so Gaß. (hom/af)