Modellprojekt

Den Umgang mit Palliativpatienten lernen

Am Uniklinikum Aachen lernen Medizinstudenten und Pflege-Azubis gemeinsam, wie Palliativpatienten am besten versorgt werden können.

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Das Modellprojekt zur Palliativmedizin richtet sich an Medizinstudenten und Auszubildende in der Pflege.

Das Modellprojekt zur Palliativmedizin richtet sich an Medizinstudenten und Auszubildende in der Pflege.

© Photographee.eu / stock.adobe.com

Aachen. In kaum einem Bereich kommt es so auf die reibungslose Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegenden an wie in der Palliativmedizin.

An der Universitätsklinik Aachen will man deshalb so früh wie möglich den Grundstein für eine gelungene Kooperation und Kommunikation der beiden Berufsgruppen legen. In einem Modellprojekt erproben Medizinstudierende und Auszubildende aus der Pflege ein interprofessionelles Lehrangebot zu palliativmedizinischen Themen.

In dem Projekt „OpTEAMal“ geht es um die gemeinsame Auseinandersetzung mit palliativmedizinischen Themen. Dazu gehören die Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten für den Umgang mit Patienten und Angehörigen, die Selbstfürsorge und die interkulturelle Öffnung.

Ein Bestandteil des Angebots sind Übungen und Rollenspiele auf Basis von Fallbeispielen aus dem Alltag. Bei den Rollenspielen übernehmen die künftigen Ärzte und Pflegekräfte auch die Perspektive der anderen Berufsgruppe.

Von Robert Bosch Stiftung gefördert

„Die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen gelingt am besten im Team“, betont Professor Roman Rolke, Direktor der Klinik für Palliativmedizin an der Uniklinik Aachen, die das Projekt evaluiert. Mit „OpTEAMal“ komme das teamorientierte interprofessionelle Lernen schon frühzeitig in die Pflegeausbildung und das Medizinstudium.

Die Klinik für Palliativmedizin ist gemeinsam mit der Berufs- und Bildungsakademie der Uniklinik Träger des Projekts, das mit 50 .000 Euro von der Robert Bosch Stiftung gefördert wird.

Das Schulungskonzept ist in Kooperation mit dem Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) entwickelt worden und baut auf den Vorgängerprojekten „Versorgung Schwerstkranker“ und „InterKultKom“ auf. Die Schulung umfasst sechs Module.

Erste Module bereits absolviert

Seit Oktober 2019 hat eine 30-köpfige Pilotgruppe bereits drei von ihnen absolviert. Die nächsten drei Module folgen im nächsten Semester. Bei den Studierenden handelt es sich um Module eines Wahlpflichtfachs, für die Pflegeschülerinnen und -schüler sind es freiwillige Unterrichtseinheiten.

Ziel ist es, das Konzept fest an der Aachener Uniklinik und der Medizinischen Fakultät zu etablieren. Die Module sollen auch in Nordrhein-Westfalen und deutschlandweit angeboten werden.

„Interprofessionelle Fortbildungen erweitern die Kenntnisse über Fachkompetenzen, Möglichkeiten und Grenzen der jeweils anderen Gesundheitsfachberufe und sind ein Schlüssel zur gut funktionierenden, interprofessionellen Zusammenarbeit sowie einer qualitativ hochstehenden Patientenversorgung“, sagt der Präsident der Ärztekammer Nordrhein Rudolf Henke. Es sei „innovativ und zukunftsorientiert“, dies bereits in der Ausbildung und dem Studium zu lernen. (iss)

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