Informelles Treffen der EU-Gesundheitsminister in Budapest

EU adressiert in Budapest Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Organspende und EHDS

Bis 2030 soll laut EU der Europäische Gesundheitsdatenraum stehen. Wesentlich unkonkreter blieb es beim informellen Treffen in Budapest in puncto Organspende und kardiovaskuläre Erkrankungen.

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Das Familienfoto durfte am Donnerstag in Budapest beim inoffiziellen Treffen der Gesundheitsminister, so hieß die Veranstaltung unter ungarischer Ratspräsidentschaft, nicht fehlen.

Das Familienfoto durfte am Donnerstag in Budapest beim inoffiziellen Treffen der Gesundheitsminister, so hieß die Veranstaltung unter ungarischer Ratspräsidentschaft, nicht fehlen.

© European Union

Budapest. Am Donnerstag haben führende Vertreter des europäischen Gesundheitswesens unter der ungarischen Ratspräsidentschaft – ursprünglich sollte es als informelles Treffen der Gesundheitsminister fungieren – in Budapest drei große, verschiedene Themenblöcke adressiert. Undzwar kardiovaskuläre Erkrankungen, Organspende sowie den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS/European Health Data Space).

Kardiovaskuläre Erkrankungen: In dieser Arbeitssitzung konsentierten die Teilnehmer die Erkenntnis, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen jährlich für etwa 1,7 Millionen Todesfälle in der EU verantwortlich seien. Die Bewältigung dieser Herausforderung sei nicht nur für die öffentliche Gesundheit, sondern auch für die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme von entscheidender Bedeutung. In der Diskussion wurde nach ungarischen Angaben die Notwendigkeit von Maßnahmen der Primärprävention gegen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Rauchen, Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, schlechte psychische Gesundheit und Umweltrisiken hervorgehoben. Neben der Stärkung der verschiedenen Ebenen der Prävention wiesen die Teilnehmer auf verbesserte Therapiemöglichkeiten sowie auf die Rehabilitation zur Förderung eines gesünderen und längeren Lebens hin.

Organspende: In der Arbeitssitzung zur „Europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Transplantation“ adressierten die Teilnehmer – mit Verweis auf den anhaltenden Mangel an Organspenden – die dringende Notwendigkeit, die Organspendesysteme in der EU zu verbessern. Gefordert sei eine ganzheitliche Strategie, die innovative medizinische Verfahren, solide rechtliche und ethische Rahmenbedingungen und eine umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit zur Förderung der Organspende umfasse.

EHDS: Wie es weiter hieß, solle die Verordnung zum Aufbau des EHDS in Kürze verabschiedet werden. Der EHDS zielt darauf ab, einen sicheren Raum für den Zugang zu und den Austausch von elektronischen Gesundheitsdaten in der EU zu schaffen und damit Forschung, Innovation und Politikgestaltung im Gesundheitswesen zu fördern. Es werde erwartet, dass der EHDS den Einzelnen durch einen besseren Zugang zu seinen Gesundheitsdaten stärke, den digitalen Gesundheitsmarkt unterstütze und die Datensicherheit sowie den Schutz der Privatsphäre in jedem Schritt gewährleistee. Um den unterschiedlichen Fortschritten der Mitgliedstaaten Rechnung zu tragen, sei ein stufenweiser Umsetzungsansatz skizziert worden, wobei die vollständige Anwendung bis 2030 erwartet werde. (eb)

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