Kommentar – Palliativversorgung
Ein ehrgeiziges Projekt
Was sind Gesetze, die in Deutschland verabschiedet werden, tatsächlich wert? Vor sage und schreibe zehn Jahren hat der Gesetzgeber die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) auf den Weg gebracht, doch noch immer kann von einer flächendeckenden Versorgung keine Rede sein.
Welche Qualität die bisher aufgebauten Strukturen haben, bleibt bisher weitgehend im Dunkeln. Eine nachträgliche Befragung von Angehörigen lässt nicht zwingend Rückschlüsse auf die tatsächlichen Erfahrungen der gestorbenen Patienten zu. Auch Prozentzahlen, wie viele Patienten auf eigenen Wunsch zu Hause sterben konnten, sind nur bedingt aussagekräftig.
Jetzt wird in Hessen eine im Grunde längst überfällige Studie initiiert, die Veränderungen verspricht. Auf wissenschaftlicher Grundlage soll eine standardisierte Methode entwickelt werden, um die Qualität der SAPV bundesweit zu messen. Die Ziele des Projekts sind ehrgeizig, ob am Ende wirklich gute Konzepte erarbeitet werden, wird sich erst zeigen müssen.
1,25 Millionen Euro aus dem GBA-Innovationfonds sind für die Studie bereitgestellt worden. Was auch immer als Ergebnis herauskommen mag: Dieses Geld ist gut angelegt.
Lesen Sie dazu auch: SAPV-Studie: Maßstab für Qualität gesucht