Kommentar zum Bundesrats-Beschluss
Ein wichtiger Diabetesplan
Die Bundesratsinitiative für einen Nationalen Diabetesplan ist zu begrüßen. Mit einem solchen Masterplan wäre die Politik gefordert, mehr Maßnahmen gegen die Diabetes-Epidemie zu ergreifen. Bei geschätzten 270.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr ist das bitter nötig.
Die Aufgabe ist riesig: Einfache Lösungen gegen Diabetes im Spannungsfeld zwischen Lebensstil, seelischen Faktoren und genetischer Prädisposition gibt es nicht. Nirgendwo weltweit hat sich die Diabeteswelle bisher bremsen lassen. Normales Verhalten in unserer Wohlstandsgesellschaft führt nämlich zu Übergewicht und Krankheit.
Um gesund zu bleiben, muss man sich täglich gegen Versuchungen aus fetter und zuckriger Kost sowie körperlicher Inaktivität stemmen. Hier muss Diabetes-Prävention ansetzen. Steuern auf ungesunde Lebensmittel und eine tägliche Stunde Sport in der Schule wären erste Ansätze.
Allen Befürwortern eines Diabetesplans muss zudem bewusst sein: Ein Plan ohne konkrete Programme und Ressourcen ist das Papier nicht wert, auf das er gedruckt ist. Das zeigt der Nationale Impfplan, der nach fünf Jahren Diskussion nicht über unverbindliche Absichtserklärungen hinaus gekommen ist. Solche Fehler müssen bei Diabetes unbedingt vermieden werden.
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