TK-Umfrage

Fast jeder zweite Deutsche besitzt Organspendeausweis

Die Zahl der Bundesbürger, die einen Organspendeausweis bei sich tragen, ist nach Angaben der Techniker Krankenkasse zuletzt gestiegen. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings.

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Laut einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse ist die Organspendebereitschaft in Deutschland nach wie vor groß.

Laut einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse ist die Organspendebereitschaft in Deutschland nach wie vor groß.

© Coloures-Pic / stock.adobe.cm

Berlin. Laut Techniker Krankenkasse (TK) sind immer mehr Menschen in Deutschland im Besitz eines Organspendeausweises. Zuletzt hätten 49 Prozent der Bundesbürger angeben, das Dokument bei sich zu tragen – im Jahr 2021 seien es 41 Prozent gewesen, teilte die Kasse am Donnerstag unter Verweis auf eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK mit.

Der Anteil der Menschen, die ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende im Ausweis dokumentiert hätten, sei demnach in den letzten zwei Jahren um rund 20 Prozent gestiegen. Von den Befragten mit ausgefülltem Organspendeausweis hätten sich wiederum 92 Prozent für eine Spende nach dem Tod entschieden – 2021 seien es 94 Prozent gewesen.

Für die Umfrage wurden im vergangenen April 1.400 Menschen telefonisch zur Organspende befragt. Anlass der Befragung ist der Tag der Organspende, der dieses Jahr auf den 3. Juni (Samstag) fällt.

TK-Chef Baas spricht von einem „guten Zeichen“

TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas betonte, jeder ausgefüllte Organspendeausweis stehe für einen Menschen, „der sich aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt und die persönliche Entscheidung dokumentiert hat“.

Dass immer mehr Menschen diesen Ausweis mit sich trügen, sei vor allem für diejenigen, die auf eine lebensrettende Spende angewiesen seien, ein „gutes Zeichen“. Aber auch Angehörige, denen ohne ausgefüllten Ausweis die Entscheidung über die Organspende obliege, können so in einer schwierigen Situation entlastet werden.

Laut Stiftung Eurotransplant stehen deutschlandweit 8.505 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende, davon sind 187 unter 18 Jahren alt (Stand 1. Januar 2023). Die meisten Patientinnen und Patienten hoffen auf eine Niere, insgesamt sind es 6.683 Menschen (siehe nachfolgende Grafik).

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Weniger Transplantationen trotz hoher Spendebereitschaft

Die Zahl der Transplantationen ist in Deutschland allerdings rückläufig: 2022 wurden laut Stiftung Eurotransplant 3.624 Organe eingepflanzt, 2021 waren es noch 3.789.

Die Spendebereitschaft ist in Deutschland jedoch nach wie vor groß: Laut TK-Umfrage sind rund acht von zehn Personen (76 Prozent) grundsätzlich bereit, Organe nach ihrem Tod zu spenden (2021: 73 Prozent). Sogar 61 Prozent derjenigen, die keinen Organspendeausweis besitzen, würden laut Befragung ‚bestimmt‘ bzw. ‚wahrscheinlich‘ ein Organ spenden.

TK-Chef Baas betonte, wesentlich sei jedoch, eine Entscheidung nicht nur für sich selbst zu treffen, sondern sie anderen sichtbar zu machen. Dies könne in Gestalt eines Organspendeausweises geschehen oder im Gespräch mit Angehörigen. Die Entscheidung könne jederzeit angepasst werden. (hom)

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