KV Nordrhein
Gruppenangebote für Kinder sollen Corona-Folgen mildern
Der Bedarf an kinderpsychologischer Prävention ist durch Corona gestiegen. Darauf will die KVNo jetzt mit einem speziellen Angebot reagieren. Das Land hat die Finanzierung zugesagt.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Mit einem kinderpsychologischen Präventionsangebot reagiert die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) auf die besondere Belastung von Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie. Das niedrigschwellige Gruppenangebot soll nach den Sommerferien zur Verfügung stehen, kündigte der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann auf der hybriden Vertreterversammlung am Freitagnachmittag in Düsseldorf an. „Wir wollen verhindern, dass sich weitergehende intensiv therapiebedürftige Krankheitsbilder entwickeln“, nannte er als Ziel der Initiative.
Durch die Pandemie-Bedingungen habe sich das Risiko für psychische Auffälligkeiten in dieser Gruppe deutlich erhöht, in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie gebe es einen Anstieg der Fallzahlen um etwa zehn Prozent, sagte Bergmann.
Bestehende Strukturen reichen nicht aus
„Aber das Leistungsangebot in den bestehenden Strukturen reicht nur bedingt aus, um die Mehrbelastungen aufzufangen und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden“, betonte der Neurologe und Psychiater.
Die KVNo habe das Thema sehr früh proaktiv aufgegriffen und bereits im Dezember 2021 ein Treffen mit nordrheinischen Kinderärztinnen und -ärzten sowie Kinder-Psychotherapeutinnen und -therapeuten organisiert.
Gruppensitzungen in Praxen oder in Schulen
Das gemeinsam entwickelte Konzept ist zunächst bis Ende 2022 befristet. Es sieht Gruppensitzungen für nicht manifest erkrankte Kinder und Jugendliche vor. Die altershomogenen Gruppen sollen aus drei bis acht Teilnehmenden bestehen. Angeboten werden dort unter anderem Rollenspiele, Malen, Verhaltens- und Entspannungsübungen oder die Stärkung der Resilienz. Die Sitzungen können in den Praxen der Ärzte und Therapeuten stattfinden, aber auch an anderen Orten wie Schulen.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat die Finanzierung dieses Angebot zugesagt, berichtete Bergmann. Die KVNo schafft nach seinen Angaben zurzeit die verwaltungstechnischen Voraussetzungen für die Umsetzung und wird die infrage kommenden Mitglieder in Kürze über das Projekt informieren. (iss)