Kommentar zum Umgang mit SARS-CoV-2
Hü und hott
Die Ärzte sehen sich angesichts SARS-CoV-2 teils widersprüchlichen Ratschlägen ausgesetzt. Hier muss die Selbstverwaltung dringend nachbessern.
Veröffentlicht:Der eine sagt hü und der andere hott. Die teils wirren oder gar albernen Einlassungen manch sogenannter Experten zu SARS-CoV-2 sind das eine – bestenfalls eine Kakofonie kurzer Halbwertszeit.
Von ganz anderer Qualität ist aber das Durcheinander, das Verbände, Behörden und Teile der ärztlichen Selbstverwaltung gerade produzieren.
Die einen Standesvertreter empfehlen reihenweise Testungen, ein anderer rät wenig später zum Gegenteil. Mal richtet ein Gesundheitsamt eine Hotline ein, mal verweigert ein anders, dass Patienten dorthin geschickt werden.
Und dann droht eine KV „ihren“ Vertragsärzten auch noch mit dem juristischen Knüppel, sollten sie – aus Angst – Patienten abweisen.
Und der einsame Hausarzt fragt sich, wo er sein Sterillium oder Gesichtsmasken herbekommen soll. Ja, die Ärzte sind verunsichert.
Unsicherheit aufzulösen – und bestenfalls dabei zu helfen, Desinfektiva beizuschaffen: das sollte die Aufgabe der Selbstverwaltung jetzt sein. Nicht neue Verunsicherung zu schaffen.
Schreiben Sie dem Autor: denis.noessler@springer.com