Nuklearmediziner ernannt
Italiens neuer Gesundheitsminister Schillaci kippt Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen
Professor Orazio Schillaci setzt als neuer Gesundheitsminister der rechtspopulistischen italienischen Regierung rasch Akzente – etwa in der Impfpolitik.
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Orazio Schillaci ist neuer Gesundheitsminister in Italien.
© Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press
Rom. Der Nuklearonkologe und Rektor der medizinischen Fakultät an der Universität La Sapienza in Rom, Professor Orazio Schillaci, ist zum Gesundheitsminister der neuen rechtsnationalen Regierung ernannt worden.
Im Gegensatz zu Kabinettskollegen, die wegen rechtspopulistischer Positionen in der Kritik stehen, ist der 56-jährige Schillaci in der Politik bisher ein Unbekannter. In Fachkreisen der Nuklearmedizin ist er aber hoch anerkannt.
Italiens nationaler Gesundheitsdienst steht vor großen finanziellen und personellen Herausforderungen. Allerdings drohen dem Dienst Mittelkürzungen, weil die von Georgia Meloni geführte Regierung Steuererleichterungen und Entlastungen für Bürger durchsetzen will.
Keine Corona-Impfpflicht mehr für Beschäftigte im Gesundheitswesen
Als eine seiner ersten Amtshandlungen kündigte Schillaci an, dass Krankenhauspersonal und Pflegekräfte in Altenheimen, die nicht gegen Corona geimpft sind, wieder arbeiten dürfen. Noch umstrittener ist ein Wahlversprechen von Lega-Chef Matteo Salvini. Er hat dafür votiert, bisher verpflichtende Impfungen gegen verschiedene Erkrankungen für Schulkinder abzuschaffen. Dies lehnen die meisten Ärzte sowie das Gesundheitsministerium kategorisch ab.
Italienische Medien spekulieren, dass dies zu einem Streit zwischen Schillaci und Salvini innerhalb der Regierungskoalition führen könnte. (DDB)