BZgA zu Drogenkonsum
Jugendliche rauchen weniger und kiffen mehr
BZgA-Befragung zeigt Rauchverhalten, Alkohol- und Drogenkonsum der 12- bis 25-Jährigen. Einige Tendenzen sorgen die Experten.
Veröffentlicht:Berlin. Die Raucherquote bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren liegt laut einer Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf einem historischen Tiefststand. Der Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ zufolge geben 85,1 Prozent der Jugendlichen an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. 45,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen sagen dies von sich selbst.
Der Anteil aktuell rauchender Jugendlicher zwischen 12 und 17 Jahren liegt bei 5,6 Prozent, bei den 18- bis 25-Jährigen sind es 21,2 Prozent – für beide Altersgruppen jeweils der niedrigste Wert seit Beginn der Befragungsreihe, wie BZgA-Leiterin Professor Heidrun Thaiss mitteilt. Dabei gelte es, den Konsum von E-Produkten und Wasserpfeifen zu beobachten, auch wenn dort aktuell keine weiteren Konsumanstiege zu verzeichnen seien.
Cannabis braucht Präventionsarbeit
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, führt dies auf jahrzehntelange Präventionsarbeit zurück. Dies müsse auch beim Cannabis-Konsum erreicht werden, wo laut den Zahlen ein erneuter Anstieg zu verzeichnen ist, so Ludwig. Demnach haben 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert.
Damit stellt Cannabis auch die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Droge dar. Die Zahl der 18- bis 25-Jährigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, ist weitaus niedriger: Sie liegt für Ecstasy bei 7,8 Prozent, für Amphetamine bei 6,8 Prozent, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 Prozent, für Kokain bei 4,7 Prozent und bei Crystal Meth bei 0,6 Prozent.
Mehr Männer im Vollrausch
Besorgniserregend nennt Thaiss die weit verbreitete Tendenz, sich bis zum Vollrausch zu betrinken. Dabei ist festzustellen, dass männliche Jugendliche und junge Erwachsene eher zum „Binge-Drinking“ neigen als weibliche: 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen geben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben. Dies geben bei den 18- bis 25-Jährigen 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen an.
Auch hier sei mehr Präventionsarbeit erforderlich, fordert Thaiss. Immerhin geben 6,9 Prozent der 12- bis 17-jährigen Befragten an, noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken zu haben. Rückläufig ist die Zahl der Gelegenheitstrinker: Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen und 32,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen bei den 12- bis 17-Jährigen noch bei 21,2 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bei 43,6 Prozent.