BZgA zu Drogenkonsum

Jugendliche rauchen weniger und kiffen mehr

BZgA-Befragung zeigt Rauchverhalten, Alkohol- und Drogenkonsum der 12- bis 25-Jährigen. Einige Tendenzen sorgen die Experten.

Christoph BarkewitzVon Christoph Barkewitz Veröffentlicht:
Unter den 12- bis 17-Jährigen geben noch 5,6 Prozent an, ständig oder gelegentlich zu rauchen.

Unter den 12- bis 17-Jährigen geben noch 5,6 Prozent an, ständig oder gelegentlich zu rauchen.

© Jens Kalaene/dpa

Berlin. Die Raucherquote bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren liegt laut einer Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf einem historischen Tiefststand. Der Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ zufolge geben 85,1 Prozent der Jugendlichen an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. 45,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen sagen dies von sich selbst.

Der Anteil aktuell rauchender Jugendlicher zwischen 12 und 17 Jahren liegt bei 5,6 Prozent, bei den 18- bis 25-Jährigen sind es 21,2 Prozent – für beide Altersgruppen jeweils der niedrigste Wert seit Beginn der Befragungsreihe, wie BZgA-Leiterin Professor Heidrun Thaiss mitteilt. Dabei gelte es, den Konsum von E-Produkten und Wasserpfeifen zu beobachten, auch wenn dort aktuell keine weiteren Konsumanstiege zu verzeichnen seien.

Cannabis braucht Präventionsarbeit

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, führt dies auf jahrzehntelange Präventionsarbeit zurück. Dies müsse auch beim Cannabis-Konsum erreicht werden, wo laut den Zahlen ein erneuter Anstieg zu verzeichnen ist, so Ludwig. Demnach haben 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert.

Damit stellt Cannabis auch die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Droge dar. Die Zahl der 18- bis 25-Jährigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, ist weitaus niedriger: Sie liegt für Ecstasy bei 7,8 Prozent, für Amphetamine bei 6,8 Prozent, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 Prozent, für Kokain bei 4,7 Prozent und bei Crystal Meth bei 0,6 Prozent.

Mehr Männer im Vollrausch

Besorgniserregend nennt Thaiss die weit verbreitete Tendenz, sich bis zum Vollrausch zu betrinken. Dabei ist festzustellen, dass männliche Jugendliche und junge Erwachsene eher zum „Binge-Drinking“ neigen als weibliche: 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen geben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben. Dies geben bei den 18- bis 25-Jährigen 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen an.

Auch hier sei mehr Präventionsarbeit erforderlich, fordert Thaiss. Immerhin geben 6,9 Prozent der 12- bis 17-jährigen Befragten an, noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken zu haben. Rückläufig ist die Zahl der Gelegenheitstrinker: Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen und 32,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen bei den 12- bis 17-Jährigen noch bei 21,2 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bei 43,6 Prozent.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Krankenhausplanung in Land und Bund

Laumann: Die Klinik-Reform in NRW steht nicht in Frage

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Neue Daten untermauern günstiges Sicherheitsprofil von Ofatumumab

© Frantisek / Generated with AI / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose (RMS)

Neue Daten untermauern günstiges Sicherheitsprofil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signifikant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schlaflatenz (a) und Schlafeffizienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
DGN: seltene neurologische Erkrankungen im Fokus

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

DGN: seltene neurologische Erkrankungen im Fokus

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass vor allem eine hohe Komorbidität (CCI    5) sowie Gebrechlichkeit den fehlenden Nutzen einer ICD-Therapie voraussagen können: Die Wahrscheinlichkeit eines nicht arrhythmiebedingten Todes war darunter ungefähr vervierfacht bzw. verachtfacht.

© Pijitra / stock.adobe.com

Schwierige Abschätzung

Wem der implantierbare Defibrillator eher nicht nützt