AMNOG-Bewertung aus Ärzte-Sicht

KBV: Wirtschaftlichkeit bei Mischpreisen nach wie vor unklar

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen mahnt gesetzgeberische Klarstellung bei der Verordnung von Arzneimitteln in Subpopulationen an, für die kein Zusatznutzen anerkannt ist.

Veröffentlicht:

„Die frühe Nutzenbewertung hat sich als ein sinnvolles und wichtiges Instrument erwiesen, um den therapeutischen Stellenwert neuer Arzneimittel zu beurteilen“, so das Fazit des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas Gassen.

Die Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung seien für fast alle Ärzte relevant. Bei den hausärztlichen Praxen verordnen über 90 Prozent fünf oder mehr AMNOG-Präparate. In der Nutzung von innovativen Arzneimitteltherapien liegen die Hausärzte an der Spitze, gefolgt von fachärztlichen Internisten wie beispielsweise Onkologen.

Ein nach wie vor ungelöstes Problem sei die Frage der Wirtschaftlichkeit von Arzneimitteln mit Mischpreisen.

Widersprüche zwischen Leitlinien und Nutzenbewertung

Zur Abwehr von Regressen empfiehlt die KBV eine sorgfältige Dokumentation für den Fall, in dem ein Arzt ein Arzneimittel für eine Subpopulation verordnet, für die kein Zusatznutzen anerkannt ist. Grundsätzlich lösen lasse sich das Problem aber nur mit einer gesetzgeberischen Klarstellung. Notwendig sei dies auch deshalb, weil es teils Widersprüche zwischen Ergebnissen der Nutzenbewertung und Leitlinien der Fachgesellschaften gebe.

Als hilfreich bewertet die KBV das elektronische Arzt-Informationssystem AIS, das die Ärzte aktuell über Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung informiert.

„Maßgeblich aus Sicht der KBV bleibt, dass das AIS den Ärzte Hilfe bei der Verordnung bietet, ohne steuernd in diese einzugreifen. Aus Information darf keine kassengesteuerte Verordnungskontrolle werden, die zu Verordnungseinschränkungen und einer Regressbedrohung für Ärzte führen würde“, so Gassen. (HL)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Primäre Endpunkte im AMNOG: Standortbestimmung und Ausblick am Beispiel Onkologie

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Europe Pharma Agenda: Impulses for Care with Pharmaceuticals in Germany

Unmet need in healthcare: ambiguity in the definition does not help setting priorities

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Flexibel bleiben, Betroffene besser einbinden und individuell behandeln

© vege / Fotolia

Hämatologie und Onkologie in Zeiten molekular basierter Therapie

Flexibel bleiben, Betroffene besser einbinden und individuell behandeln

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung