Greifswald/Rendsburg
Luftrettung im Norden mit höherer Verfügbarkeit
Am Standort Greifwald fliegt „Christoph 47“ nun rund um die Uhr, in Rendsburg wird ein modernerer Hubschrauber eingesetzt.
Veröffentlicht:
Ein Hubschrauber der DRF-Luftrettung beim Anflug auf einen Landeplatz in der Dämmerung. In Greifswald fliegt „Christoph 47“ nun auch nachts.
© DRF Luftrettung
Greifswald/Rendsburg. Die DRF Luftrettung hat in Norddeutschland wichtige Veränderungen vorgenommen, mit der die Hilfe in Notsituationen verbessert werden soll.
Die am Universitätsklinikum Greifswald angesiedelte Luftrettungsstation ist zur Nachtflugstation ernannt worden. Die bundesweit elfte dieser Art ist die erste in Mecklenburg-Vorpommern, von der ab sofort rund um die Uhr Einsätze geflogen werden können. Der dort stationierte Rettungshubschrauber Christoph 47 war bislang nur von sieben Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang für Notfälle alarmiert worden.
Von der Erweiterung der Einsatzzeiten profitieren neben den Festlandkreisen auch die Ostseeinseln Rügen und Usedom. Der Greifswalder Hubschrauber kommt auf rund 1400 Einsätze im Jahr.
Im schleswig-holsteinischen Rendsburg hat die DRF am Rettungshubschrauber Christoph 42 einen Musterwechsel vorgenommen und zugleich einen neuen Standort bezogen. Statt in der Rendsburger Innenstadt startet und landet der Hubschrauber nun vom 13 Kilometer entfernten Regionalflughafen Schachtholm aus. Der Standort ist besser erreichbar und beendet eine Diskussion über den mit den Starts und Landungen des Hubschraubers verbundenen Lärm in Rendsburg.
Keine Nachteile durch Verlegung des Hangars
Notarzt Dr. Florian Reifferscheid, Leiter der Station, versicherte auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“, dass damit keine Nachteile für die Patienten oder die Rendsburger imland-Klinik verbunden sind. Dorthin wird rund ein Drittel der Patienten aus Primäreinsätzen eingeliefert. Auch die Klinik selbst sieht in der Verlegung des Hangars keine Nachteile für die Patienten.
Als klaren Vorteil sieht Reifferscheid den Musterwechsel an. Der bisher genutzte Hubschraubertyp EC 145 wurde gegen einen H 145 ausgetauscht. Dies ist der derzeit modernste in der Luftrettung eingesetzte Typ, der der Besatzung mehr Platz bietet und damit die Patientenversorgung erleichtert. Technische Verbesserungen erleichtern den Piloten die Arbeit in den Nachtstunden.
Das Einsatzgebiet des Rendsburger Hubschraubers erstreckt sich nachts über ganz Schleswig-Holstein, er ist auch für die Inseln und Halligen in der Nordsee zuständig. Der Rendsburger Hubschrauber rückt rund 1700 Mal im Jahr aus.