Vor dritter Verhandlungsrunde

Marburger Bund kündigt ganztägige Warnstreiks in kommunalen Kliniken an

Am 21. und 30. März sollen Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern die Arbeit niederlegen. Arbeitgeber werfen dem Marburger Bund realitätsferne Forderungen vor.

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Der Marburger Bund kündigt Streiks in kommunalen Krankenhäusern an.

Der Marburger Bund kündigt Streiks in kommunalen Krankenhäusern an.

© Daniel Naupold / dpa / picture alliance

Berlin. In den kommunalen Kliniken drohen Streiks der Ärzte. Der Marburger Bund (MB) ruft seine Mitglieder in den tarifgebundenen Kliniken zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen am 21. März und am 30. März auf. An diesen Tagen wird es zentrale Warnstreik-Kundgebungen geben: am 21. März in Hamburg, am 30. März in München.

Der MB erkennt auf Seiten der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) keine Bereitschaft, sich konstruktiv zu einigen. Die Arbeitgeber lehnten weiter die Gehaltsforderungen des Marburger Bundes ab, ohne einen Gegenvorschlag zu präsentieren, heißt es. Der MB fordert mit Wirkung zum 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent.

Die VKA ignoriere das aktuelle Inflationsgeschehen und verschließe die Augen vor der Tatsache, dass die durchgehend hohe Inflationsrate in den zurückliegenden Monaten die Reallohnentwicklung der Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre weitgehend aufgezehrt hat, so der MB.

MB will kein „Spardiktat“ akzeptieren

„Unsere Gehaltsforderung entspricht den Erwartungen unserer Mitglieder an eine faire Bezahlung ihrer Arbeit. Die VKA muss endlich begreifen, dass wir kein Spardiktat zu Lasten der Ärztinnen und Ärzte hinnehmen werden“, sagt der zweite Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar. Die Leistungsfähigkeit der Kliniken hänge entscheidend von der Arbeit der Ärztinnen und Ärzte ab. Das müsse sich auch in den Gehältern widerspiegeln, so Botzlar.

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Die VKA wirft dem Marburger Bund realitätsferne Forderungen vor. Er fordere eine Erhöhung der Entgelte um fast zwölf Prozent. „Ein solcher Tarifabschluss übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Krankenhäuser“, kritisiert VKA-Verhandlungsführer Wolfgang Heyl. Die Arbeitgeber wollten den Beschäftigten in den Kliniken Entgeltsteigerungen zuteil werden lassen, das müsse aber in einem ausgewogenen Maß geschehen. Die VKA führt parallel auch mit Verdi Tarfigespräche für die nichtärztlich Beschäftigten in kommunalen Kliniken und Pflegeeinrichtungen. „Wenn die Kliniken Insolvenz anmelden, ist niemandem geholfen“, so Heyl. Die Tarifverhandlungen sollen am 3. und 4. April in Berlin fortgesetzt werden. (chb)

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