Neue Zi-Studie

Mehr Fälle von Hypertonie in Ostdeutschland

Über 19 Millionen Bundesbürger leiden an Bluthochdruck. Das geht aus einer aktuellen Studie des Zi hervor. Die höchsten Anteile an Erkrankten beobachten die Forscher in den ostdeutschen Regionen.

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Blutdruck normal? Eine Studie des Zi zeigt: Die Zahl der Kassenpatienten mit Hypertonie ist von 2009 bis 2018 von knapp 17 Millionen auf über 19 Millionen gestiegen.

Blutdruck normal? Eine Studie des Zi zeigt: Die Zahl der Kassenpatienten mit Hypertonie ist von 2009 bis 2018 von knapp 17 Millionen auf über 19 Millionen gestiegen.

© Kurhan / stock.adobe.com

Berlin. Bluthochdruck macht immer mehr Bundesbürgern zu schaffen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Danach stieg die Zahl gesetzlich versicherter Patienten mit Hypertonie in den Jahren 2009 bis 2018 von knapp 17 Millionen auf über 19 Millionen an.

Etwa 50 Prozent der Zunahme lasse sich auf einen wachsenden Anteil älterer Menschen zurückführen, teilte das Zi mit. Die höchsten Anteile an Erkrankten beobachten die Forscher in den ostdeutschen Regionen.

Quote der älteren Menschen im Osten höher

Insgesamt wurde Hypertonie in Ostdeutschland (ohne Berlin: 23 Prozent) mit 36 Prozent deutlich häufiger als in Westdeutschland diagnostiziert. Dort lag die Quote bei 25 Prozent. Allerdings sei der Anteil älterer Menschen unter den gesetzlich Versicherten dort auch höher als in Westdeutschland, hieß es. Korrigiere man die Berechnung der Anteile Erkrankter um den Einfluss der unterschiedlichen Altersstruktur zwischen West und Ost, so verringere sich der Unterschied auf sechs Prozentpunkte (West: 24 Prozent, Ost: 30 Prozent).

Die jährliche Diagnoseprävalenz des Zi fußt auf krankenkassenübergreifenden Abrechnungsdaten der Vertragsärzte.Als prävalent galten Patienten, die in mindestens zwei Quartalen eines Kalenderjahres eine als gesichert codierte Hypertonie-Diagnose aufwiesen.

Mehr Prävention auch bei Jüngeren?

Neben der Alters- und Geschlechtsstruktur ließen sich die regionalen Unterschiede auch auf sozioökonomische Hintergründe zurückführen. So trete Hypertonie dort öfter auf, wo vermehrt Menschen mit geringem sozioökonomischem Status lebten, so das Zi.Dies gilt laut Zi vor allem für Frauen und Männern im jungen bis mittleren Erwachsenenalter.

„Wer früher an Bluthochdruck erkrankt, hat ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Frauen und Männer in ostdeutschen Regionen mit niedrigem sozioökonomischem Status stehen hier besonders im Fokus. Sie sind daher eine vorrangige Zielgruppe für besondere Präventionsmaßnahmen“, kommentierte Zi-Vorstandschef Dr. Dominik von Stillfried die Zahlen. (hom)

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