WHO-Vorhaben

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Gebärmutterhalskrebs

Die Weltgesundheitsorganisation sagt dem Gebärmutterhalskrebs den Kampf an: Bis 2030 sollen 90 Prozent der Mädchen bis 15 Jahren weltweit gegen HPV geimpft werden, 70 Prozent der Frauen zwischen 35 und 45 HPV-Tests bekommen und 90 Prozent der Infizierten beziehungsweise Krebskranken behandelt werden.

Veröffentlicht:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt der einzigen Krebsart den Kampf an, die sich mit einer Impfung in vielen Fällen verhindern lässt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt der einzigen Krebsart den Kampf an, die sich mit einer Impfung in vielen Fällen verhindern lässt.

© Patrick Pleul/dpa

Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt der einzigen Krebsart den Kampf an, die sich mit einer Impfung in vielen Fällen verhindern lässt, dem Gebärmutterhalskrebs, der häufig durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöst wird.

Bis 2030 sollen 90 Prozent der Mädchen bis 15 Jahren weltweit gegen HPV geimpft werden, 70 Prozent der Frauen zwischen 35 und 45 HPV-Tests bekommen und 90 Prozent der Infizierten beziehungsweise Krebskranken behandelt werden, wie die WHO berichtete.

Wenn die Strategien erfolgreich umgesetzt werden, dürfte das 40 Prozent der neuen Fälle und bis 2050 fünf Millionen Todesfälle verhindern.

Günstiger Impfstoff für ärmere Länder

Jeder investierte Dollar bringe 26 Dollar Dividende, wenn man alle positiven Folgen gesunder Frauen und Mütter auf ihre Familien und die Gesellschaft berücksichtige, hieß es von der WHO.

„Wir haben die Chance, das Leiden durch diesen Krebs zu beenden“, sagte die Vize-WHO-Generaldirektorin Princess Nothemba Simelela in Genf. Der Impfstoff, der in Industrieländern oft mehr als umgerechnet 80 Euro koste, stehe für Länder mit niedrigen Einkommen für rund vier Euro bereit.

Papillomviren können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebsart bei Frauen. 2018 erkrankten nach Schätzungen weltweit etwa 570.000 Frauen neu daran, 311.000 früher infizierte Frauen starben daran.

In ärmeren Ländern ist die Häufigkeit fast doppelt und die Todesrate dreimal so hoch wie in reicheren Ländern. Die drei vorhandenen Impfstoffe der Firmen GSK und Merck seien höchst effektiv und sicher, sagte Simelela.

Foto in der Handy-App hochladen

Nach ihren Angaben werden gerade neue Tests entwickelt, um das weitreichende Screening auch in abgelegenen Regionen leichter zu machen. Einer davon nutzt Künstliche Intelligenz (KI): Personal in einer Gesundheitsstation kann ein Foto des Gebärmutterhalses machen und dies in eine Handy-App hochladen.

Dort vergleicht ein KI-Algorithmus dieses mit Hunderttausenden anderen Bildern. So lässt sich innerhalb von Minuten feststellen, ob die Frau wahrscheinlich Krebs hat oder nicht.

Eine andere Entwicklung sind Testkits, mit denen Frauen zu Hause selbst einen Abstrich machen und diesen einreichen können. Die Corona-Pandemie berge auch eine Chance, sagte Simelela: die Laborkapazitäten, die jetzt aufgebaut würden, seien dieselben, die für HPV-Screenings benötigt würden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

PrEP-Surveillance

So steht es um die PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktpraxen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Abb. 1: CFTR-Funktion und klinischer Phänotyp: Die klinischen Symptome der Mukoviszidose nehmen mit Zunahme der CFTR-Funktion ab.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Mukoviszidose

Biomarker der CFTR-Funktion korrelieren mit klinischen Endpunkten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Koalitionsvertrag im Pädiatrie-Check: „Man zeigte sich stets bemüht“

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?