IQWiG startet Bewertung
Mit Yoga gegen Burnout: Wie ist die Evidenz?
Das Kölner Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat Bürger nach Themen gefragt, bei denen es die Evidenzlage prüfen soll. Aus 43 Vorschlägen sind fünf Fragen ausgewählt worden.
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Hilft Yoga bei Burnout? Dieser Frage geht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen nach.
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Köln. Profitieren Kinder und Jugendliche mit Sehproblemen von einem regelmäßigen Augentraining, und kann Yoga bei der Bewältigung des Burnouts helfen? Das sind zwei von fünf Fragen, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) von Wissenschaftlern klären lassen will.
Die Fragestellungen stammen von Bürgerinnen und Bürgern. Seit 2016 können sie beim „Themen Check Medizin“ Vorschläge für wissenschaftliche Begutachtungen einreichen. Dafür eignen sich fast alle Bereiche der Gesundheitsversorgung, ausgenommen ist lediglich die Bewertung von Arzneimitteln.
5 Gesundheitsthemen in IQWiG-Check
- Augentraining bei Sehproblemen von Kindern und Jugendlichen
- Yoga bei der Bewältigung von Burnout
- Strahlentherapie bei Fibromatosen an Hand und Fuß
- nichtmedikamentöse Verfahren bei Restless-Legs-Syndrom
- Vergleich von Hormon- und Kupferspirale zur Empfängnisverhütung
Aus den innerhalb von zwölf Monaten eingereichten Themen werden in einem zweistufigen Verfahren zunächst 15 und dann fünf für die Bearbeitung ausgesucht. Im Zeitraum von August 2019 bis Juli 2020 sind insgesamt 43 Vorschläge beim IQWiG eingegangen.
Wissenschaftlerteams werden gesucht
Ausgewählt wurden neben dem Augentraining und den Yoga-Übungen die Strahlentherapie bei Fibromatosen an Hand und Fuß im Vergleich zu Injektionen oder Operationen, nichtmedikamentöse Verfahren wie Akupunktur oder Magnetfeldtherapie beim Restless-Legs-Syndrom und der Vergleich von Hormon- und Kupferspirale zur Empfängnisverhütung.
Per Ausschreibung sucht das IQWiG nun externe Wissenschaftler-Teams, die den einzelnen Themen auf den Grund gehen und jeweils ein Health Technologie Assessment (HTA) erstellen. Die Experten sollen dafür die wissenschaftliche Literatur aufbereiten, die Ergebnisse bewerten und eine Empfehlung abgeben.
Das Institut veröffentlicht die HTA-Berichte und leitet sie nach eigenen Angaben an Institutionen und Akteure weiter, „die über den Leistungskatalog der GKV und die Ausgestaltung des Gesundheitswesens in Deutschland entscheiden“. (iss)