Klinisches Krebsregister
Prostata-Karzinom in Hamburg am häufigsten
HAMBURG. Hamburgs Kliniken und Praxen behandeln rund 14.000 erwachsene Patienten jährlich wegen einer Krebserkrankung. Diese Zahl nannte die Hamburger Gesundheitsbehörde bei der Vorstellung des ersten Jahresberichtes "Klinische Krebsregistrierung".
Der Jahresbericht enthält unter anderem detaillierte Diagnose-, Therapie- und Verlaufsinformationen zu Krebserkrankungen in der Hansestadt. Der Bericht zeigt, dass Erkrankungen an einem Karzinom der Prostata (5287), der Brust (4185) und der Lunge (2572) am häufigsten vorkommen.
Je nach Erkrankungsart liegt der Anteil der Betroffenen, die ihren Wohnsitz in Hamburg haben, zwischen 50 und 70 Prozent. Eine Ausnahme bilden die Prostata-Krebspatienten, von denen 75 Prozent von außerhalb zur Behandlung nach Hamburg kommen.
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sieht in der klinischen Krebsregistrierung einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Qualitätssicherung in der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge, aber auch einen "beachtlichen Schritt zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit in der onkologischen Versorgung".
Außer dem Jahresbericht wurde auch die bewährte Hamburger Krebsdokumentation vorgelegt, die ausschließlich über das Krebsgeschehen in der Hamburger Wohnbevölkerung Auskunft gibt.
Danach lebten Ende 2015 dort rund 54.000 Hamburger (54 Prozent Frauen, 46 Prozent Männer), die in den vergangenen 15 Jahren eine Krebsdiagnose bekommen hatten. Das mittlere Alter der Erkrankten betrug 72 Jahre bei den Männern und 69 Jahre bei den Frauen.
Das relative 5-Jahres-Überleben von Krebspatienten unterscheidet sich deutlich – maßgeblich sind die Art der Krebserkrankung und das Stadium bei der Diagnose.In der Hansestadt starben zwischen 2013 und 2015 pro Jahr rund 4600 Menschen an einer Krebserkrankung, am häufigsten am Lungenkrebs. (di)